Dallas Mavericks – Traden sie sich zum Contender?
Seit dem Jahreswechsel spielen die Dallas Mavericks auf einem Niveau, welches wir seit der Orlando Bubble 2020 nicht mehr gesehen haben. Sie stellen in dieser Zeitspanne die beste Defensive der Liga, dafür stockt der Angriff noch ein wenig. Wie können sie sich verbessern? Haben sie genug Assets für einen Trade?
Der Streak
Im neuen Jahr bestritten die Texaner neun Partien, von denen sie acht gewinnen konnten. Unter anderem schlugen sie innerhalb einer Woche die Denver Nuggets, die Chicago Bulls und die Golden State Warriors. Auch die Memphis Grizzlies, die zuvor elf Partien am Stück gewannen, verloren ihre Partie gegen Dallas. Das bemerkenswerte daran ist, dass sie die vier Top-Teams bei unter 100 Punkten gehalten haben.
Seit dem 9.12.2021 gewannen die Mavs 13 Spiele, und kassierten sieben Niederlagen. Dadurch konnten sie ihren Record in den positiven Bereich verbessern, und sich im Westen unter die Top 5 schieben.
Das Prunkstück ist der defensive Part des Mavs-Spiels. In der eben genannten Zeitspanne belegen sie ligaweit Platz 1 im Defensiv-Rating (103,6)! Dadurch konnten sie innerhalb weniger Wochen im Blick auf die gesamte Spielzeit 2021/22 von einer Platz 15-Defensive zu einer Top5-Verteidigung aufsteigen!

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Die Gründe für den Streak
Die Spieler sind die wichtigsten Akteure eines Teams – und dadurch auch die Gründe, wenn sie einen Streak einfahren. So ist es auch bei den Mavericks.
Dadurch, dass die Franchisespieler Doncic und Porzingis nacheinander im Corona-Protokoll standen, konnte das Team einige Wochen nicht komplett zusammen agieren. Trotzdem stecken sie mitten in einem so beeindruckenden Lauf. Zu verdanken ist dies u.a. Jalen Brunson. Der Guard, der im Sommer Free Agent wird, spielt die Saison seines Lebens. Nachdem er in seinen ersten drei Spielzeiten als Sixth Man agierte, startet er nun neben Doncic, und führte die Franchise in dessen Abwesenheit auf den Erfolgsweg.
Doncic, der zu Saisonbeginn einige Sorgenfältchen bereitete, findet auch wieder langsam in seinen Rhythmus. Er legte in seinen letzten sechs Spielen 23 Punkte, 10 Rebounds und 9 Assists auf. Die Dreierquote vom Slowenen sieht aber miserabel aus. Er trifft gerade einmal 17% seiner Perimeterabschlüsse. Hieran muss der Franchisespieler mächtig arbeiten.
Der erste Akteur, der in dieser Spielzeit konstant starke Leistungen abrief, war Dorian Finney-Smith – ebenfalls Free-Agent im Sommer. Unterstützung bekamen die beiden Mavericks von Dwight Powell, Reggie Bullock und von Josh Green, der durch genügend Spielzeit sehr starke Leistungen abrufen konnte.

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Powell, der seit Saisonbeginn in der Kritik steht, konnte zu Beginn des Streaks ordentliche Statistiken auflegen, und dadurch überraschen. Die Konstanz lässt nun aber wieder etwas zu wünschen übrig, da er zurück zur alten Gewohnheit fand. Seit Porzingis nach seinem Aufenthalt im Health & Safety-Protokoll zurück ist, kommt er von der Bank.
Bullock, der in der letzten Offseason von den New York Knicks geholt wurde, liefert seit seiner Corona-Infektion ordentlich ab. Vielleicht war die Pause sogar gut, um aus seinem Shooting Slump herauszukommen. Seitdem er wieder auf dem Court steht, trifft er 44% seiner Dreier- und 46% seiner Feldwurfversuche. Das sind starke 17 bzw. 11 Prozentpunkte besser als vor seiner Zwangspause!
Die 10 day-contract-Inhaber
Wie bei allen Teams wurden aufgrund der zahlreichen Corona-Ausfälle Free Agents per 10 day-contract verpflichtet. Beweisen konnten sich in Dallas insbesondere Theo Pinson und Marquese Chriss. Ersterer bekam den two-way-Spot von Eugene Omoruyi, der sich am Fuß verletzte und daraufhin gewaived wurde. Chriss unterzeichnete bereits drei 10 day-contracts, bevor er am 15. Januar einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Er nimmt den Platz von Cauley-Stein ein, der im Zuge dieses Deals gewaived wurde.

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Traden die Dallas Mavericks?
Das Fanlager der Franchise aus Dallas wünscht sich seit Jahren einen Trade, der die Schwächen des Teams schmälert. In den letzten beiden Jahren war der beste Deal der, in dem Josh Richardson gegen Moses Brown sowie eine Trade-Exception in Höhe von 10,9 Millionen US-Dollar nach Boston geschickt wurde. Genau diese Exception ist wohl eines der besten Assets.
GM Nico Harrison und Owner Mark Cuban müssen sich bald überlegen, ob sie mit einem Team handeln wollen, oder nicht. Am 10. Februar 2022 findet die Trade-Deadline statt, und es gibt bereits genügend Gerüchte.
Wie seit Jahren ist eines der heißesten Gerüchte das, dass die Texaner an Myles Turner (Indiana Pacers) interessiert sind. Der Center wird wohl auch bald getradet werden – vermutlich aber nicht nach Dallas, da die Pacers von anderen Teams wohl bessere Angebote bekommen werden. Einen Vorschlag gab es aber bereits:

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Seit letzter Woche kursieren Behauptungen, dass die Franchise aus Dallas nach einem möglichen Partner für einen Finney-Smith-Trade schauen. Brunson und Finney-Smith werden im Sommer wie bereits erwähnt Free Agents – und bei dem vollen Cap wird es schwer, beide zu halten. Somit wäre es eine Möglichkeit, einen vermutlich teuren Finney-Smith gegen einen bezahlbareren Akteur zu tauschen.
Auch John Collins (Atlanta Hawks) sowie Dennis Schröder (Boston Celtics) sollen auf der Wunschliste der Franchise stehen. Andersherum ist es bei Ben Simmons (Philadelphia 76’ers). Bei ihm stehen u.a. die Mavericks auf seiner Favoritenliste.
Die Trade-Assets
Picks
Als die Dallas Mavericks im Januar 2019 Kristaps Porzingis nach Dallas holten, gaben die Texaner zwei First Round-Picks ab (2021 und 2023). Der Zweitgenannte, dessen Rechte die New York Knicks besitzen, ist Top10-geschützt. Dadurch können die Mavs erst wieder einen Erstrundenpick für das Jahr 2025 oder 2027 abgeben – was für einige Teams wohl noch zu lange hin ist. Besonders für Teams wie die Pacers, die in einen Rebuild gehen möchten – und dafür relativ alt aufgestellt sind -, dauert dies zu lange. Mit Draftpicks kann das Front Office der Dallas Mavericks also nicht überzeugen. Helfen könnten da Ausnahmen.
Exceptions
Trade Exceptions sind beliebt, und die Mavericks verfügen über zwei. Im letztjährigen Trade mit den New Orleans Pelicans, als Iwundu und Johnson gingen, und Redick sowie Melli nach Dallas kamen, sicherten sich die Texaner noch eine Trade Exception. Diese ist nur noch 400.000 US-Dollar wert, dafür verfügen sie aber über noch eine, die einen viel höheren Wert hat. Wie vorhin im Richardson-Brown-Deal erwähnt, kam eine Ausnahme in Höhe von 10,9 Millionen US-Dollar hinzu. Das ist die dritthöchste Exception in der gesamten Liga – und somit heiß begehrt.
Spieler
Das Team aus Big D verfügt zusätzlich noch über ein paar Spieler, die eine Mannschaft voranbringen – aber keinen Hochkaräter im Gegenzug nach Dallas bringen. Mit Hardaway Jr., Bullock, Finney-Smith sowie Kleber stehen vier Akteure im Kader, die Titel-Contendern helfen und den nötigen Erfolg generieren können. Einen großen Gegenwert, der auch den Mavs auf der Reise zum zweiten Titel weiterhelfen wird, bringen sie aber nicht mit.
Der vorhin schon besprochene Finney-Smith könnte einer der interessantesten Spieler sein, da sein Vertrag im Sommer ausläuft. Demnach wird es schwer sein, ihn zu halten, weil er seinen Preis in den letzten Saisons um einiges erhöht hat. Besonders, wenn die Mavericks Brunson halten wollen, sollten sie den Forward traden, auch wenn er dem Team arg fehlen würde.
Powell und Burke werden sehr oft in Trade-Gerüchten gehandelt. Für Powell müsste aber ein Center kommen, da nach Powell ein Leistungsabfall auf der Centerposition vorzufinden ist, und sich die Mavs besonders hier verbessern müssen. Immer wieder wird sein Name in einem möglichen Dragic-Deal genannt – genau dann hätten die Texaner das Center-Problem nur noch verstärkt.

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Burke würde keine großen Namen nach Dallas bringen, zu wenig kam er in den letzten Spielzeiten zum Einsatz, und konnte dementsprechend nur selten überzeugen. Der Point Guard könnte aber als Trade-Filler entscheidend sein.
Fazit
Wie in jedem Jahr gibt es viele Gerüchte, viele Namen werden gehandelt – leider aber wie oft ohne groß nachzudenken. Die Dallas Mavericks haben kaum namhafte Assets, Picks sind erst in einigen Jahren vorhanden, und die Ausgangslage für einen großen Trade eher mager.
Momentan reiten die Texaner auf einer Erfolgswelle, die bestehenden Probleme sollten aber nicht vergessen werden. Wir dürfen hoffen, dass General Manager Harrison, für den es die erste Trade-Deadline ist, aktiv auftritt und einen guten Trade aushandeln wird.