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DeMar DeRozan – Proving Doubters Wrong

DeMar DeRozan – Proving Doubters Wrong

Als Adrian Wojnarowski am 3. August 2021 verkündet, dass die Chicago Bulls DeMar DeRozan in einem Sign-and-Trade Deal von den San Antonio Spurs verpflichten, fassen sich zahlreiche NBA Fans und Experten an den Kopf. Insgesamt lassen sich Bulls das Engagement des 31-jährigen Veteran 85 Millionen US Dollar über drei Jahre kosten. Das entspricht 28,3 Millionen Dollar für einen im letzten Vertragsjahr 34-jährigen Guard, dessen Zeit als Go-to-Guy eines Playoffteams in der NBA beendet schien. ESPN Senior Writer Kevin Pelton ließ kein gutes Haar am Bulls Front Office für diesen Deal: „It’s no longer so debatable whether DeRozan at $28.3 million per year is more valuable than [Thaddeus] Young, a protected first-round pick and two second-round picks. And it’s not debatable at all whether this trade makes sense in the specific context of the Bulls‘ current position. DeRozan is ill-fitting with Chicago’s current core.“

Begeisterung klingt anders. Seine Kritiker zum Verstummen zu bringen ist eine Genugtuung für jeden Spieler. Proving Doubters Wrong heißt es im Englischen. Was DeMar DeRozan aber in diesem Jahr tut, hat damit schon fast nichts mehr zutun. Vielmehr bekehrt er jeden Zweifler zum Fahrer seines persönlichen Bandwagons.

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Das Vertrauen zahlt sich aus

Kevin Pelton stellt im angesprochen Artikel die Frage in den Raum, ob die Bulls mit DeRozan die vierjährige Playoffs-Flaute beenden können. Zum heutigen Tag stellt sich eine ganz andere Frage. Nämlich, ob die Bulls Heimrecht in den Playoffs genießen werden oder nicht. Die Mannschaft von Head Coach Billy Donovan stellt nach fast 60 Spielen den fünftbesten Record der Liga mit 37 Siegen und 21 Niederlagen, was in der Eastern Conference für Platz zwei reicht. Stand heute haben sie ein 6-Siege-Polster auf die Raptors auf dem 7. Rang, der eine Play-In Teilnahme bedeutet.

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Wie sollte es anders sein, hat sich vor allem Chicagos Offense sichtlich verbessert. Im Vorjahr noch 19. im Offensive Rating, belegen sie als Team in dieser Saison den vierten Platz in dieser Kategorie. Ihre Defense ist im Prinzip ähnlich löchrig wie im Vorjahr, wobei vor allem der Ausfall von Alex Caruso schmerzt. Dennoch hat ihr Net Rating im Vergleich zur Saison 2020/21 eine klar positive Entwicklung genommen, was zeigt, wie stark die Offense der Bulls in dieser Saison zu bewerten ist.

Wie abhängig die Bulls Offense vom Neuzugang ist, trotz prominenter Besetzung im Backcourt mit Zach LaVine oder Lonzo Ball, ist dabei erstaunlich. Mit DeRozan auf dem Court stellen die Bullen eine der stärksten Offensiven der NBA und einem Offensive Rating von 114,1. Ohne ihn in der Lineup kommen sie nur auf ein Offensive Rating von 104,9, was das viertschlechteste der Liga bedeutet.

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Zurück im All-Star Game

„The Midrange is dead“ hört man in der heutigen NBA immer öfter. Für viele Experten und Analytics ist dieser Bereich des Feldes als ineffektiv tituliert worden und viele NBA Defenses folgen dieser Festlegung immer strikter. Für DeMar DeRozan ist das offensichtlich absolut uninteressant. Seine Counting-Stats von 27,9 PPG (4. ligaweit), 5,2 RPG und 5,1 APG machen ihn in dieser Saison das erste Mal seit seiner Zeit in Toronto wieder zu einem All-Star. Bei Fans, Medien und Spielern lag DeRozan schlussendlich auf Platz eins des All-Star Votings und ist somit einer der zehn All-Star Starter. Wie einmalig seine Spielweise ist, zeigt ein kleiner Vergleich mit den anderen Stars. Kein anderer All-Star Starter nimmt auch nur ansatzweise so wenig Würfe von der Dreipunktelinie wie DeRozan. Selbst der als „Non-Shooter“ deklarierte Giannis Antetokounmpo nimmt in dieser Saison mehr als doppelt so viele Dreier pro Spiel (3,6) als der Guard der Chicago Bulls (1,8).

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„Deebo“ ist Herr über die Midrange. Immer wieder ist er in der Lage, die gegnerische Drop-Defense gegen das Pick and Roll bestrafen. Mit seiner Ausnahme-Athletik kann er mit einem hohen Release über seine Gegenspieler werfen. Von Billy Donovan wird er außerdem immer wieder am Highpost eingesetzt, wo er sein Post-Up Game par excellence umsetzen kann. Gegen jeden Gegenspieler ist DeMar DeRozan in der Lage, zu seinem Sweetspot zu kommen und abzudrücken. Gegen größere und langsamere Defender kommt DeRozan dann direkt zum Ring. Das beschert ihm regelmäßig Trips an die „Charity Stripe“. In dieser Saison gingen nur Joel Embiid und Giannis häufiger an die Linie als Chicagos Guard. Außerdem hat er jetzt schon mehr Dunks auf dem Konto als in der kompletten vergangenen Saison.

Borderline MVP-Kandidat

Was dem 12-Year-Veteran zugutekommt, ist das stark verbesserte Spacing seiner Mannschaft in dieser Saison. Häufig stellt Coach-Donovan eine Five-Out-Offense auf das Parkett. Mit Nikola Vucevic, Zach LaVine, Lonzo Ball, Coby White oder Alex Caruso an seiner Seite hat er genug Platz für den Drive und ist dazu in der Lage seine eigenen Würfe zu kreieren. Beachtlich dabei ist, dass rund 75% seiner Würfe unassistiert sind. Unter allen Guards der Liga, die mindestens 30 Minuten pro Spiel auf dem Feld stehen, ist das der achthöchste Wert. In genannter Kategorie ist er außerdem in der Top 10 im Offensive Rating (8.), True Shooting (5.) und der Usage (7.).

Wie wertvoll er für die Bulls-Offense ist, ist schon angeklungen. Seit geraumer Zeit steht DeRozan in der Top 10 der MVP Ladder auf NBA.com. Den Ball, den er im Februar spielt, dürfte ihn in diesem Ranking einige Plätze nach oben klettern lassen. In neun Spielen averaged er 35,6 Punkte pro Spiel, bei einem True Shooting von 64,7%, einem Offensive Rating von 117 und einer Usage von 33,8%.

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Wie angesprochen, darf DeMar DeRozan das diesjährige All-Star Weekend nicht im Urlaub verbringen, sondern sich mit den stärksten Spielern der Association messen. Mit seiner Nominierung hat er den ersten Schritt getan, um seine Kritiker verstummen zu lassen. Die erste Postseason der Bulls seit der Saison 2016/17 könnte ihm dann neben dem sportlichen Erfolg auch eine weitere Genugtuung geben: Proved Doubters Wrong.

 

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