Einwöchige Europa Madness #2
In dieser Woche reisen die meisten der 18 EuroLeague Reisegruppen quer durch Europa. Aus der Türkei nach Deutschland, aus Serbien nach Russland oder aus der Türkei nach Frankreich und von dort weiter nach Italien. Einige Klubs sammeln durch den Doppelspieltag in dieser Woche ordentlich Meilen.
Nach dem vierten Spieltag kristalliert sich langsam heraus, wer in dieser Saison um das Final Four, die Playoffs oder auch nur um einen Platz im Mittelfeld spielt. Aus deutscher Sicht gab es nicht viel zu bejubeln, sowohl der FC Bayern als auch Alba Berlin mussten erneut Niederlagen einstecken. Bayern steht damit bei 0-4 und grüßt mit der roten Laterne. Trotzdem gab es wieder einige interessante Storylines und je Menge Spitzenbasketball zu bestaunen.
Die Ergebnisse der Spiele von Donnerstag und Freitag im Überblick:
Zenit St. Petersburg – FC Bayern Basketball 79:71
Fenerbahce Beko Istanbum – Unics Kasan 80:41
LDLC Asvel Villeurbanne – Maccabi Playtika Tel Aviv 85:93
Alba Berlin – Baskonia Vitoria-Gasteiz 76:80
ZSKA Moskau – Roter Stern Belgrad 78:76
AS Monaco – FC Barcelona 81:85
Olympiacos Piräus – Zalgiris Kaunas 83:68
AX Armani Exchange Mailand – Anadolu Efes Istanbul 75:71
Real Madrid – Panathinaikos OPAP Athen 88:65
Standings nach dem fünften Spieltag:
Group Regular Season | W | L | PTS+ | PTS- | +/- |
---|---|---|---|---|---|
1. FC Barcelona | 4 | 0 | 318 | 278 | 40 |
2. AX Armani Exchange Milan | 4 | 0 | 320 | 281 | 39 |
3. Olympiacos Piraeus | 3 | 1 | 299 | 253 | 46 |
4. Real Madrid | 3 | 1 | 332 | 294 | 38 |
5. LDLC ASVEL Villeurbanne | 3 | 1 | 319 | 309 | 10 |
6. CSKA Moscow | 3 | 1 | 329 | 323 | 6 |
7. Zenit St Petersburg | 3 | 1 | 286 | 281 | 5 |
8. Fenerbahce Beko Istanbul | 2 | 2 | 298 | 273 | 25 |
9. Crvena Zvezda mts Belgrade | 2 | 2 | 281 | 263 | 18 |
10. AS Monaco | 2 | 2 | 310 | 306 | 4 |
11. Maccabi Playtika Tel Aviv | 2 | 2 | 297 | 311 | -14 |
12. Baskonia Vitoria-Gasteiz | 2 | 2 | 275 | 308 | -33 |
13. ALBA Berlin | 1 | 3 | 291 | 317 | -26 |
14. Panathinaikos OPAP Athens | 1 | 3 | 298 | 331 | -33 |
15. UNICS Kazan | 1 | 3 | 257 | 294 | -37 |
16. FC Bayern Munich | 0 | 4 | 281 | 301 | -20 |
17. Anadolu Efes Istanbul | 0 | 4 | 309 | 332 | -23 |
18. Zalgiris Kaunas | 0 | 4 | 269 | 314 | -45 |
Spiel der Woche:
Dass der AS Monaco nicht der klassische Aufsteiger sein würde, war bei einem Blick auf den mit Stars gespickten Kader den meisten Betrachtern schon vor der Saison klar. Dass die Mannschaft von Coach Zvezdan Mitrovic nach vier Spielen beinah bei 3-1 gestanden hätte und einen der Final Four Favoriten in die OT zwang, war so nicht zu erwarten. Die Monegassen starteten heiß und lagen nach dem ersten Viertel unter anderem durch 9 Punkte von Will Thomas mit 22:12 in Front. Barcelona kämpfte sich zwar im zweiten Viertel ins Spiel und konnte zur Halbzeit auf -4 verkürzen (35:31), wurde seiner Favoritenrolle aber zu keinem Zeitpunkt gerecht. Es deutete vieles auf einen engen Ausgang hin und so kam es letztendlich auch.
In den letzten fünf Minuten (!) war das Spiel immer ein One Possesion Game. Léo Westermann, letzte Saison noch bei Barca aktiv, drückte der Partie nun seinen Stempel auf, zeigte aber 12 Sekunden vor Schluss Nerven an der Freiwurflinie und traf nur einen Freebie (75:73). Barca hatte also den letzten Angriff und zog mit Higgins vier Sekunden vor dem Ende zum Korb, der allerdings bös von Donta Hall abgeräumt wurde. Da sich aber niemand um den Rebound kümmerte, sagte Brandon Davies danke und legte den Ball mit 2,7s auf der Uhr zum Ausgleich in den Korb (75:75). Ein Verzweiflungsdreier nach Auszeit von Mike James verfehlte sein Ziel klar. In der Verlängerung zeigte sich dann die Erfahrung der Katalanen, Nick Calathes stellte per Dreier früh auf 75:80, ein Start von dem sich Monaco nicht mehr erholen sollte.

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Spieler der Woche
Brandon Davies (FC Barcelona)
33:28 Minuten
27 Punkte – 10/15 2P FG – 1/2 3P FG – 4/5 FT
10 Rebounds – 4 def. – 6 off.
4 Assists
1 Steal
38 PIR
Brandon Davies gehört seit Jahren zur absoluten Elite der EuroLeague Big Men. Der Center weiß mit einem breiten Arsenal zu gefallen, punktet sicher aus der Mitteldistanz, hat ein Auge für den Mitspieler und streut ab und ab sogar mal einen Dreier ein. Dieses Gesamtpaket bekam die Verteidigung Monacos am 4. Spieltag in voller Wucht zu spüren. Davies war von Beginn des Spiel nicht aufzuhalten (6 Offensiv-Rebounds) und bestrafte seine Defender sowohl im 1-1 als auch gegen das Doppeln per Kickout-Pass auf die freien Schützen. Dazu rettete er seinen Verein mit dem Putback in die Overtime. Die Einstellung seines Career Highs bei den Punkten war die Kirsche auf der Sahnetorte.

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Überraschung der Woche
Während es am vierten Spieltag fast ausschließlich Favoritensiege gab und man an dieser Stelle auch über die 80:41 Klatsche von Fenerbahce gegen Kasan hätte schreiben können, haben wir uns für die zweite Halbzeit der Berliner gegen Bastonia entschieden. Obwohl es letztlich nicht zum Upset reichte, zeigten die Albatrosse trotz der weiterhin verheerenden Personallage ordentlich Moral. Nachdem es zur Halbzeit eher nach Blowout aussah (29:52), legten die Berliner im zweiten Abschnitt deutlich in der Verteidigung zu und erlaubten Baskonia insgesamt nur noch 27 Punkte. Vierzig Sekunden vor dem Ende verkürzte man sogar auf 70:74 und war in Schlagdistanz. Vitoria-Gasteiz blieb jedoch eiskalt von der Linie und traf in der letzten Minute 6/6 Freiwürfen.
Trotzdem sollte auf diesen zweiten 20 Minuten aufzubauen sein, wenn es nächste Woche Freitag nach Belgrad zu Roter Stern geht und sich das Lazarett der Hauptstädter etwas gelichtet hat.

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Bester deutscher Performer
Oscar da Silva (Alba Berlin)
26:54 Min
15 Punkte – 6/7 2P FG – 0/2 3P FG – 3/4 FT
6 Rebounds (2 Defensiv/4 Offensiv)
1 Assist
1 Steal
1 Block
16 PIR
Lineup der Woche:





Ausblick auf Spieltag 5
Für die Bayern heißt es Pflichtsieg in Kaunas, wenn man in dieser Saison noch etwas mit den Playoffs zu tun haben will. Gelingt in den nächsten beiden Partien kein Sieg, könnte es für Andrea Trinchieri schnell sehr ungemütlich werden. Alba reist nach Belgrad, hier ist ein Sieg auch im Bereich des Möglichen. Spannung bietet das Topspiel, in dem Real Madrid Fenerbahçe empfängt. Ansonsten sind in den weiteren Partien die Rollen recht klar verteilt und es könnte eine Menge Heimsiege regnen.