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FAST6REAK NBA | 21.06.21

fastbreak nba 21.06.21

FAST6REAK NBA | 21.06.21

Atlanta Hawks fliegen weiter

Wow. Die Atlante Hawks stehen in den Finals der Eastern Conference! Wer vor einigen Monaten, kurz vor der Entlassung von Coach Llyod Pierce zum Beispiel, darauf gewettet hatte, der verfolgt die Playoffs aktuell wohl von einer Yacht in der Karibik aus.

Äußerst beeindruckend was Nachfolger Nate McMillan aus diesem jungen Kader herausholt. Selbst als im entscheidenden Game 7 in Philadelphia Top-Star Trae Young so sehr struggled, wie seit Wochen nicht mehr (5/23 FG), bleibt das gesamte Team abgezockt kühl. Sie spielen einfach weiter ihre Sets, trifft eben Kevin Huerter einen Wurf nach dem anderen, wenn Trae heute nicht will. 27 Punkte bei 10/18 standen für Huerter am Ende im Boxscore. In seinen ersten Playoffs, in einem Game 7.

Er reiht sich damit nahtlos ein in die Reihe der Spieler aus Atlantas ultra breitem Kader, die einen Schritt nach vorne machen sobald sie gebraucht werden. Bogdan Bogdanovic und John Collins, die in der ersten Runde noch lights-out waren, spielen die letzten Partien deutlich unter ihrem gewohnten Niveau. Macht jedoch nichts, weil eben unter anderem Huerter, Danilo Gallinari, Clint Capela oder auch Lou Williams jederzeit bereit sind. 

Beeindruckend, bedenkt man, dass diese Atlanta Hawks das erste Team seit den Indiana Pacers aus 1994 sind, die es ohne einen einzigen All-Star unter die letzten Vier geschafft haben. In den Conference Finals wartet mit den Milwaukee Bucks jetzt der bislang schwerste Brocken. Doch auch Giannis & Co sollten angesichts der Leistungen dieses Hawks-Teams mittlerweile verstanden haben, was Atlanta zu leisten im Stande ist.

 

Was passiert mit Ben Simmons?

The process is over. Mit 8:46 to go im vierten Viertel von Game 7 gegen die Hawks zieht Ben Simmons Richtung Korb, hat einen offenen Dunk mit guten Chancen auf ein And-1. Was macht er? Er passt den Ball zu Thybulle, der vergibt und trifft anschließend nur einen von zwei Freiwürfen. In dieser Situation hatte dann wohl auch selbst der geduldigste Sixers-Fans genug von Simmons und der mit ihm einhergehenden Philly-Offense.

Das gesamte Spiel über, genauer die gesamten Playoffs über, tritt bereits genau das ein, wovor so viele Fans der Mannschaft Angst hatten. Embiid und Simmons können einfach nicht in der gleichen Halfcourt Offense spielen. Mag sein, dass man vieles davon kaschieren kann, wenn in der Regular Season das Tempo hochgehalten wird und Ben in Transition Amok laufen kann. In einem langsamen Playoffspiel, in dem jede Possession wertvoll ist, funktioniert es aber einfach nicht. Der Platz wird knapp, die beiden stehen sich auf den Füßen rum und dann kommt noch Simmons‘ Verweigerung irgendeinen Wurf aus dem Feld zu nehmen hinzu. Ganze vier (!) Abschlüsse hatte er nach 36 gespielten Minuten vorzuweisen. Als max-contract-guy, der der zweite Superstar neben MVP-Kandidat Embiid sein soll. Dazu kommt die schlechteste NBA-Postseason Freiwürfquote bei mindestens 70 Versuchen aller Zeiten. 

Wo spielt er also in der kommenden Saison? In Philadelphia jedenfalls nicht, so viel scheint klar. Doch was kann GM Daryl Morey überhaupt für ihn bekommen? Vor einigen Monaten sollte Simmons noch das Centerpiece in einem Blockbuster Trade für James Harden sein. Houston willigte ein, war bereit und dann grätschten die Nets dazwischen, erhöhten ihr Angebot und seither wohnt ‚The Beard‘ in Brooklyn. Heutzutage, bei den Performances der vergangenen Wochen wäre ein solcher Trade wohl undenkbar. Simmons für CJ McCollum straight up. Das ist die Realität mit der man in Philly nun wohl leben muss. „Marcus Smart plus Tristan Thompson“, meinte Bill Simmons höhnisch in seinem Podcast, wäre ein Angebot, das seine Celtics abgeben sollten.

Wo auch immer Ben Simmons auch landen wird, es ist ihm zu wünschen, dass er dort ’sein‘ Team vorfindet. Dass er die Chance bekommt, Mitspieler um sich herum zu haben, die den Floor spacen, ihm Raum geben für seine Drives und die seine überragenden Passfähigkeiten zu schätzen wissen. Einen so jungen Spieler jetzt aus der Liga zu reden ist definitiv Quatsch. Als Point Center, ähnlich wie Giannis oder Zion, könnte Ben womöglich immer noch funktionieren und effektiv sein. Mal sehen, ob er die Chance bekommt.

 

Giannis Top-Favorit auf den NBA Titel

Nach einem der spannendsten Spiele der letzten Jahre, dem Game 7 zwischen den Milwaukee Bucks und Brooklyn Nets, kann mit Giannis Antetotkounmpo lediglich einer der aktuell elf besten Basketballer der Welt Einfluss auf den Ausgang der diesjährigen Playoffs nehmen. Der grundlegende Gedanke, es brauche Superstars, um den NBA-Titel gewinnen zu können, steht damit in diesem Jahr zum ersten Mal seit langem zur Debatte. Team-Basketball scheint zu dominieren.

Giannis – Kawhi (verletzt) – Durant – Harden – Embiid – Jokic – Doncic – LeBron – AD – Curry – Dame 

Dem gegenüber stehen jedoch die massenhaften Verletzungen, die die Playoffs und auch schon die reguläre Spielzeit 20/21 mit sich gebracht haben. Noch nie sind in der Postseason so viele aktuelle All-Stars ausgefallen, wie in dieser. Es ist nur ein Gefühl, doch ein komplett gesundes Brooklyn Nets Team scheint allen jetzt verbliebenen Mannschaften weiterhin klar überlegen zu sein.

Sie waren jedoch nicht gesund und sind daher gegen die Bucks und ihre drei fitten Stars Giannis, Jrue Holiday und Khris Middleton ausgeschieden. Trotz all-time Leistungen von Durant, der das series-clinching Game mit seinem unfassbaren Wurf sogar noch in die Overtime schickte. Bleiben nun also die Bucks und ihr griechischer Adonis. Wenn nicht in diesem Jahr, wann denn dann, scheint die aktuelle Situation zu schreien.

Im Herbst, mit dem Start der neuen Saison, werden Harden & Kyrie, LeBron & AD, Klay, Kawhi, Embiid und viele andere wieder topfit an den Start gehen. Heute ist Giannis der letzte verbliebene Superstar – alles außer der Titel wäre daher eine maßlose Enttäuschung.

 

Devin Booker im Durant-Modus

Devin Booker hat im ersten Spiel der Western Conference Finals in den Kevin Durant-Modus geschaltet. Nicht nur seine Stats erinnerten mit 40 Punkten, 13 Rebounds und 11 Assists an Playoff-KD sondern auch die Spielweise gleicht derer des aktuell wohl besten NBA-Spielers der Welt.

Klar, ‚DBook‘ muss aufgrund fehlender Größe etwas mehr arbeiten, um seine Würfe zu kreieren, kann nicht einfach über seine Gegner hinweg ballern. Dennoch hat die Art und Weise seines Scorings offensichtliche Parallelen zu der des ‚Easymoneysnipers‘. Außer den beiden Genannten scored aktuell wohl niemand so konstant aus der Midrange und kommt dennoch nahezu mühelos zum Korb oder läuft vom Perimeter heiß. Booker erinnert dabei aufgrund seiner Statur und Bewegungen immer wieder auch an Kobe Bryant – hat einige der Moves seines Idols mit im Gepäck. Hohes Lob also für den jungen Guard, der seine ersten Playoffs spielt. Verdient allerdings bei dem Output, den er Nacht für Nacht liefert. In besagtem Spiel sogar in Form seines ersten Career Triple Doubles. Big things to come.

 

Zum dritten Mal in Folge, Clippers?

Für die Los Angeles Clippers war die Performance von Devin Booker wohl nichts neues. Mittlerweile sollten sie daran gewöhnt sein, dass ein Star-Guard sie in den ersten Spieler einer Playoff-Serie zerlegt. Schließlich sind sie das erste Team der NBA-Geschichte, das sowohl in der ersten Runde (gegen Luka Doncic und die Dallas Mavericks) als auch in der Zweiten (gegen Donovan Mitchell und seine Jazz) mit zwei Spielen in Rückstand gefallen und dennoch weitergekommen ist.

Ob sie angesichts der dominant spielenden Suns gut daran tun, dieses Vorgehen zum dritten Mal in Folge zu wiederholen, ist jedoch mehr als fraglich. Selbst ohne ihren Leader Chris Paul spielte das junge Team aus Phoenix überraschend abgezockt ihr Spiel runter und hatte mit Cam Payne und Booker zwei Spieler mit dabei, die mehr als in der Lage waren, Pauls Playmaking aufzufangen. Nimmt man noch Deandre Ayton dazu, der für die Clips zum echten Problem werden könnte, kann Kawhi Leonard wohl gar nicht schnell genug von seiner (immer noch  ungenau definierten) Verletzung zurückkommen.

In diesem Spiel versuchte es Ty Lue immer wieder mit Ivica Zubac und DeMarcus Cousins, allerdings nur bedingt erfolgreich. Gegen Ayton scheint das Team aus LA nicht so einfach zum Small Ball wechseln zu können wie noch gegen Rudy Gobert oder auch zuvor schon gegen die Big Men der Mavs. D.A. ist in der Lage trotzdem auf dem Parkett zu bleiben, starke Defense zu spielen und bei fehlender Größe seiner Gegner am offensiven Brett zu dominieren. 20 & 9 bei 10/14 aus dem Feld sollten Zahlen sein, die Coach Lue definitiv etwas zu grübeln geben

. Wer weiß, vielleicht findet er ja trotzdem erneut einen Weg auch nach Serienrückstand wieder zurückzufinden – wäre schließlich nicht das erste Mal.

 

Utah Jazz in 2022 ..?

Seit 2016/17 waren die Utah Jazz in jeder Saison in den NBA Playoffs. Sie verloren dabei zwei Mal schon in der ersten Runde (18/19 & 19/20) und die übrigen Male in der Zweiten. Der letzte Auftritt in den Conference Finals ist bereits 14 Jahre her – zuletzt in den Finals stand man mit Stockton & Melone 1997 und 98 (beide verloren). So schön anzuschauen das Spiel der Jazz in der Regular Season 2020/21 auch war, kommt man nicht umher festzustellen, dass das Ausscheiden in den Western Semis gegen die LA Clippers nicht wirklich überraschend kommt.

Die ganze Saison über war von Fans und Experten zu hören, dass man den Erfolg nicht überbewerten sollte, Platz 1 im Westen schön und gut sei, man jedoch die Playoffs abwarten müsse.

Wie geht es jetzt also weiter in Salt Lake City? Superstar Donovan Mitchell spielte nach seinen unfassbaren Duellen in den letztjährigen Playoffs mit Jamaal Murray bereits das zweite Jahr in Folge eine überragende Postseason. Sein Co-Star, Center und Defensive Player of the Year – Rudy Gobert, ist dagegen wieder einmal zu einer Schwachstelle geworden. Coach Quinn Snyder weigerte sich seinen Defensivanker aus dem Spiel zu nehmen, obwohl er im letztlich entscheidenden Game 6 ein ums andere Mal vorgeführt wurde. Natürlich wurde da die Kritik gerade auf den Sozialen Medien direkt wieder laut. „Wie kann jemand als DPOY play after play vom Gegner attackiert werden?“ „Giannis, AD oder Embiid würden niemals so zerlegt werden“. Berechtigte Einwände, die bei all dem Positiven, das Rudy für sein Team leistet, definitiv angesprochen werden müssen.

Ob das schließlich in einem Overhaul des gesamten Kaders endet, ist allerdings fraglich. In der Regular Season läuft es ja gerade zu fantastisch, die Stellschrauben an denen gedreht werden muss, um auch in der Postseason feiern zu können, sind wohl eher einige kleinere Adjustments wie z.B. Gobert in einigen Sequenzen nicht spielen zu lassen.

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