FAST8REAK – 26. April 2021
Im FAST8BREAK werden die acht relevantesten NBA-Storylines der vergangenen Tage jeweils kurz und knapp besprochen. Ihr seid anderer Meinung oder möchtet eure Zustimmung ausdrücken? Schreibt uns gerne auf Instagram oder Twitter!
😍 Europäische NBA-Fans werden verwöhnt!
Ihr alle kennt es – als Europäer, der die NBA verfolgt, ist es oftmals nicht ganz so einfach Live-Spiele zu sehen. Der Job, die Kinder, …, der Alltag erlaubt es oftmals nur den glücklichen Studenten unter uns mitten in der Nacht den Laptop aufzuklappen und die amerikanischen Primetime-Matchups live zu verfolgen. Für viele sind daher schon seit einigen Jahren die NBA2k-Saturday/Sunday-Nights das Highlight der Woche. Früher auf Spox, heute auf DAZN werden ein oder zwei Spiele die Woche zur europäischen Primetime zwischen 18 und 23 Uhr gezeigt. In letzter Zeit scheint sich dabei die Qualität der Spiele jedoch zu verändern. War man in vergangenen Jahren häufiger gezwungen, sich anzuschauen, wie z.B. die Timberwolves und Magic darum stritten, wer denn jetzt das schlechteste Team der Liga ist, duellieren sich in dieser Spielzeit immer wieder die Besten der Besten zu ungewohnten Uhrzeiten. Hoffentlich ein Trend, der sich auch in Zukunft so fortsetzt und die NBA weiter zu einer globalen Marke aufbaut. Keep it up!

Gestern Abend wurde der Trend zumindest schon einmal fortgesetzt. Ab 21.30 Uhr standen sich zwei Top-2-Seeds gegenüber – die Phoenix Suns waren in Brooklyn bei den Nets zu Gast. Der Gastgeber konnte sich dabei über das erneute Comeback von Kevin Durant freuen, der aufspielte, als wäre er nie weg gewesen. 33 Punkte in 28 Minuten waren zusammen mit Kyrie Irvings 34 Punkten und 12 Assists dann auch etwas zu viel für ein Suns-Team, das nicht den allerbesten Abend erwischte. Devin Booker war mit 36 Punkten zwar noch etwas erfolgreicher als KD & Kyrie, sein Backcourt-Partner Chris Paul war jedoch gerade in der ersten Halbzeit nicht sehr effizient und konnte das Spiel hinten heraus dann auch nicht mehr an sich reißen. Wichtiger Sieg für Brooklyn, die ihren ersten Platz im Osten damit etwas festigen konnten.

🗽 Wer regiert New York ?! (Die Knicks ..)
Ein Team, das die 2K-Showcases die letzten Wochen dazu genutzt hat, um auch den Fans in Europa zu zeigen, dass sie for real sind, sind die New York Knicks. Mittlerweile bei neun Siegen in Folge angekommen, weisen lediglich die Utah Jazz in dieser Saison eine noch längere Siegesserie vor. Auch wenn sie noch elf Spiele zu absolvieren haben und nur zwei Spiele über dem Play-In-Tournament thronen, scheint es safe zu sein, dass die New Yorker Traditionsfranchise in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2013 in der Postseason zu sehen sein wird. Aktuell würden sie als Vierter sogar Heimrecht in einer Serie gegen die Hawks besitzen. Entsprechend wild sind die Bilder, die man aktuell aus dem Big Apple, insbesondere rund um den Madison Square Garden, zu sehen bekommt.

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Je nach Matchup könnten die Knickerbockers sogar in den Playoffs für Aufregung sorgen. Die erste Runde gegen Atlanta zu gewinnen, scheint mehr als realistisch. In den Eastern Semi-Finals würden dann nach aktuellem Stand die verhassten Nachbarn aus Brooklyn warten. Wer weiß, was in einem ausverkauften MSG und einem Postseason-Duell zwischen den Knicks und Nets passieren kann … Die Nets stehen zwar wieder auf dem ersten Platz im Osten, sind aber weiterhin alles andere als gesund und schon gar nicht eingespielt. Gegen die erstklassige Defense von Thibs sowie die offensive Vielfältigkeit von Julius Randle müssten sie schon alle Register ziehen, um das Upset zu verhindern. Für die Fans wäre es jedenfalls nicht nur in New York ein absolutes Traum-Duell.
🦌 Passt auf die Bucks auf!
Die angesprochene fehlende Konstanz in Brooklyn lässt viele Fans & Experten weiterhin an der tatsächlichen Stärke der Nets zweifeln. Dies war in den vergangenen Jahren eine absolute Qualität der Milwaukee Bucks und auch in diesem Jahr könnte zumindest der Fakt, dass der Großteil des Kaders seit einigen Spielzeiten zusammen ist, durchaus für die Jungs aus Wisconsin sprechen. Punktuell verstärkt (Holiday, Tucker) gehen sie in diesem Jahr in die Playoffs, in denen sie seit der Ankunft von Coach Budenholzer noch keine allzu glückliche Figur abgegeben haben. Das könnte sich schnell ändern, haben sie doch mit Jrue Holiday endlich einen weiteren Playmaker, der Spiele hinten raus durch individuelle Klasse entscheiden kann. Zwei Siege gegen den direkten Konkurrenten aus Philadelphia werden den Bucks im Hinblick auf ein mögliches Zweitrunden-Matchup Selbstvertrauen gegeben haben. Auch wenn Joel Embiid im zweiten Aufeinandertreffen geschont worden ist, sollte im Osten niemand den Fehler machen, Giannis & Co. zu unterschätzen. Der Grieche spielt eine überragende Saison, die lediglich deshalb nicht ausreichend gewürdigt wird, weil er die Leistungen der vergangenen beiden Jahren in den Playoffs jeweils nicht bestätigen konnte. Gegen die Sixers wirkte die gesamte Mannschaft äußerst heiß und motiviert, als wollten sie es den Zweiflern endlich einmal beweisen. Sowohl Philadelphia als auch Brooklyn sollte gut daran tun, einem angestachelten Team aus Milwaukee bis in die Conference Finals aus dem Weg zu gehen!
😡 Niemals den ‚Brodie‘ unterschätzen …
Ebenfalls etwas gereizt und voller Energie tritt Russell Westbrook aktuell auf. Der sowieso schon immer recht aggressive Point Guard der Washington Wizards scheint sein Team mit reiner Willenskraft in die Playoffs schleifen zu wollen. Eine historische Statline jagt mal wieder die nächste und hat zur Folge, dass die Wizards mit einem Record von 9-1 in den letzten zehn Spielen zu den heißesten Teams der NBA zählen.

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Gerade in engen Spielen ist der Brodie hinten raus unfassbar effizient, erzielt eine eFG-Quote von 65.9% und ist damit tatsächlich der ‚most clutch‘ Spieler der Liga. In Kombination mit NBA-Top-Scorer Bradley Beal und einem Blick auf die nächsten Spiele ist nicht damit zu rechnen, dass die aktuelle Serie reißt sondern viel mehr damit zu rechnen, dass sich das Team aus der Hauptstadt einen der Plätze im Play-In Tournament sichert. Dort sollte mit zweien der besten zwanzig (?) Spieler der Liga dann der Einzug in die Playoffs möglich sein. Erobern sie sich tatsächlich Platz acht, könnten sich alle Basketball-Fans in Runde eins auf einen bis in die Haarspitzen motivierten Westbrook im direkten Duell mit Durant, Harden & Kyrie freuen …
🐐 Curry auf Kobes Spuren
Ein weiterer Point Guard, der aktuell einmal mehr historisches leistet, ist selbstverständlich Stephen Curry. Der 33-Jährige legt in diesem Monat astronomische Zahlen auf – sowohl was die letztendlich erzielten Punkte angeht als auch die genommenen Dreier. Mittlerweile hat Steph in sechs Spielen dieser Saison mehr als zehn Dreier GETROFFEN. Kein anderer Spieler hat in seiner Karriere (!) mehr als fünf solcher Spiele. Sogar Chancen auf den Scoring-Titel hat Curry dank seines starken Aprils (> 40 PPG) wieder, nachdem Bradley Beal diesen über Strecken der Saison schon mehr als sicher zu haben schien. Zahlen wie aus NBA2K also mit denen der Chefkoch inzwischen Kobe Bryants Rekord von zehn aufeinanderfolgenden Spielen mit 30 Punkten oder mehr überholt hat. An Kobes Run aus 2006, in dem er unter Anderem 81 Punkte gegen die Raptors erzielte, kommt Steph zwar noch nicht ganz heran, aber wer weiß, was da noch auf uns zu kommt …

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🤙🏽 Alles cool bei den Lakers. (Oder ..?)
Kobes Team ist zum aktuellen Zeitpunkt ein großes Fragezeichen. Auf dem Papier sollte das Team mit einem fitten LeBron James und einem Anthony Davis im Rhythmus ein klarer Mitfavorit auf den Titel sein. LeBron sitzt jedoch weiterhin verletzt an der Seitenlinie und AD hat gegen die Mavs in den letzten zwei Tagen seine ersten beiden Spiele seit Monaten absolviert. Der Big Man scheint dabei noch etwas Zeit zu brauchen, um seinen Rhythmus zu finden, scored zwar schon wieder ganz ordentlich, ist dabei aber nicht sonderlich effizient (7/29 FGs). Nicht gerade KD-Zahlen, der bei seinem letzten Comeback direkt perfekt aus dem Feld traf und sein altes, effizientes Selbst war. Ernsthafte Sorgen muss sich die Lakernation jedoch nicht machen. Unterschiedliche Spieler brauchen nun einmal unterschiedlich lange, um wieder in Fahrt zu kommen und ein paar Spiele bleiben AD ja noch bis es in die Playoffs gehen. Bei LeBron ist aufgrund seiner Spielweise eher damit zu rechnen, dass er direkt wieder voll da ist. Er hat ständig den Ball in der Hand, bestimmt die Plays und gibt den Takt vor. Trotzdem wird es interessant sein zu beobachten, wie der Titelverteidiger in den kommenden Tagen und Wochen agiert. Die Nuggets sammeln als mögliches First-Round-Matchup nach der Verletzung von ihrem Superstar Jamal Murray weiter Sieg um Sieg und wirken durch den Ausfall wenig beeindruckt. Das Rematch der letztjährigen Western Finals sollte damit mehr Spannung liefern, als es den Lakers lieb sein wird.
⚡️ Luka vs Porzingis
Einen starken Auftritt legten wiederum die Dallas Mavericks in der Mini-Serie gegen die Lakers hin. Sie gewannen beiden Spiele und bewiesen dabei, dass sie auf unterschiedliche Arten und Weisen erfolgreich sein können. Im ersten Aufeinandertreffen machte Luka 30 Punkte, war Top-Scorer und führte seine Mannschaft so an. Zwei Nächte später war er dann mehr Playmaker, wurde von der besten Defense der NBA gedoppelt und musste dafür Lösungen finden. In der ersten Halbzeit gelang ihm das nur bedingt, nach der Pause spielte er jedoch gerade im Pick & Roll groß auf und beendete das Spiel mit starken 13 Assists. Nebenbei lieferte er natürlich auch den Dagger-3.

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Alles gut also bei den Mavs könnte man meinen. Nicht ganz. Etwas überraschend hat Mark Cuban vor der Presse verlauten lassen, dass Luka und Kristaps Porzingis wohl alles andere als beste Freunde sind. Die Gerüchte darum kursieren schon lange, äußerst ungewöhnlich ist der Umgang von Cuban mit dem Thema. Die Rangordnung bei den Mavs sollte klar sein, der Druck auf KP, starke Leistungen zu zeigen, wird damit nicht geringer. Liefert er in den Playoffs nicht und bleibt die Beziehung mit Luka angespannt, wird die Zeit des großen Letten in Dallas wohl langsam ablaufen.

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🥴 Portland am Strugglen
Über die letzten zehn Spiele gesehen, stehen die Portland Trailblazers inzwischen bei einem Record von 2 – 8. Die letzten fünf Spiele haben sie gar allesamt verloren (Grizzlies x2, Nuggets, Clippers, Hornets), sind damit auf Platz sieben der Western Conference angekommen und somit in das Play-In Tournament gerutscht. Für ein Team, das noch vor einigen Wochen / Monaten große Hoffnungen hatte endlich den Sprung aus dem Mittelmaß zu machen, ist das durchaus erschreckend. Zu groß war der Traum davon Damian Lillard weiter auf MVP-Level spielen zu sehen, CJ McCollum und Jusuf Nurkic endlich einmal gesund neben ihn stellen zu können und damit im Westen anzugreifen. Durch die aktuellen Struggles häufen sich nun allerdings wieder die altbekannten Fragen. Kann man mit einem undersized Star-Backcourt, wie die Blazers ihn haben, um den Titel mitspielen? Schaut man auf die Stretch der Saison, in denen es so schien, als könne man die Frage mit ja beantworten, sieht man schnell, dass Portland aus einem einzigen Grund noch vor einigen Wochen auf Platz 4 stand. Damian Lillard. Lillard hatte einen unfassbaren Run, hat einfach nicht zugelassen, dass sein Team ein enges Spiel verlor. Dame-Time war angesagt, ein um‘s andere Mal. Aktuell ist er leicht angeschlagen und seine Teammates CJ und Nurkic schaffen es aktuell nicht, für ihren Leader einzuspringen und das eigene Game ein Level höher zu heben. Zwei Niederlagen in Folge gegen das junge Team der Memphis Grizzlies sollten durchaus zu denken geben. Schließlich wäre das der Gegner, der Dame & Co. im ersten Spiel des Play-In Tournaments (nach aktuellem Stand) gegenüberstehen würde. Sollte man dort scheitern und im Anschluss dann womöglich auch noch das Spiel um Platz 8 gegen Stephen Curry und seine Warriors verlieren – die auch jetzt schon (zumindest auf Twitter) zu vernehmenden Rufe nach einem Neuanfang, einem Trade von McCollum und einem neuen Coach würden wohl noch einmal deutlich lauter werden.
