Run it back?- Los Angeles Lakers Offseason 2021
Die NBA Playoffs bedeuten neben Adrenalin, Superstars, Legacys, Championships, Enttäuschungen, Überraschungen und heißen Diskussionen auch immer etwas, wovor sich jeder NBA Fan graut: Die Offseason. In unserer „Run it back?“- Serie möchten wir euch Schritt für Schritt in die spielfreie Zeit begleiten. Dabei beleuchten wir alle 30 Teams und blicken auf deren Status Quo und was dieser für die Draft, die Free Agency, das Coaching, das Front Office und die bereits unter Vertrag stehenden Spieler bedeutet. In dieser Woche schauen wir auf ein Team, was zwar in der abgelaufenden Spielzeit enttäuscht hat, aber durch ein fast komplett neues Roster wieder Ansprüche auf den Titel erheben darf: und zwar die Los Angeles Lakers.
Situation der Franchise
Die Los Angeles Lakers blicken auf eine schwierige Saison zurück. Die beiden Superstars der Kalifornier LeBron James und Anthony Davis mussten sich mit gravierenden Verletzungen herumschlagen und das Team wirkte generell nicht gerade stimmig. Auch soll es laut Medienberichten immer wieder Unruhen in der Kabine, vor allem zwischen Dennis Schröder und Kyle Kuzma, gegeben haben.
Die Lakers zeigten sich in dieser Spielzeit nicht gerade von ihrer besten Seite, denn mit einem Record von 42-30 erreichten sie lediglich den 8th seed im Westen und mussten somit in das neu eingeführte Play- in Tournament. Sie setzten sich zwar knapp gegen die Golden State Warriors durch, doch sollte es das mit den Erfolgen für diese Saison auch schon gewesen sein.
Denn in der 1. Playoffrunde gegen die Phoenix Suns kamen die Probleme der Lakers sichtlich zum Vorschein. Die Teamchemie stimmte nicht, es fehlte das Spacing und LeBron konnte alleine diese Suns nicht besiegen. Die Offense wirkte phasenweise kreativlos und fade und alleine nur durch Defense gewinnt man keine Basketballspiele. Bitter für LA, denn nach 6 Spielen war Schluss und es ging in den Sommerurlaub.
Eins war klar, so würde man in den nächsten Jahren keinerlei Chancen auf den Titel haben. Veränderungen mussten herbeigeführt werden. Von daher ist ein „Run it back?“ in dieser Konstellation vollkommen ausgeschlossen.

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Salary Cap Situation der Lakers
Mit knapp über 13 Millionen US Dollar liegen die Lakers deutlich über der Luxussteuer. Das bedeutet: Es ist nicht viel möglich, der Spielraum für mögliche Neuzugänge fällt sehr gering aus.
Sollte man meinen, doch nicht für Lakers GM Rob Pelinka, denn der zog einige Überraschungen aus dem Hut und verstärkte das Lakers Roster signifikant. Der Toptrade, der die gesamte Basketballwelt aus den Stühlen riss, zählt zu den größten Trade Moves in dieser Offseason. Und zwar verpflichteten die Lakers Starspieler und MVP von 2017 Russell Westbrook von den Washington Wizards, wofür sie Kyle Kuzma, Kentavious Caldwell- Pope und Montrezl Harrell abgeben mussten. Es waren auch noch ein paar Picks involviert, doch die lassen wir jetzt mal außen vor, denn der eigentliche Fokus liegt in Westbrooks Signing.
Es stellen sich viele Fragen: Kann das mit Russ in LA funktionieren? Sind die Lakers in Sachen Shooting jetzt noch mehr limitiert? Hat man nicht zu viel für Brodie abgegeben? Zumindest Letzteres kann man jetzt schon mit NEIN beantworten, denn für Westbrook hat man nicht zu viel getradet. Denn mit einem saftigen Vertrag von 44 Millionen US Dollar pro Jahr für Russ mussten die Lakers versuchen das irgendwie zu matchen und das taten sie mit den drei Spielern.
Doch neben Westbrook verpflichtete das Team aus Los Angeles noch viele weitere Spieler. Es handelt sich bei diesen Signings vor allem um erfahrenere Veterans, die alle für das Minimum nach LA gekommen sind und den Lakers sofort weiterhelfen können. Kendrick Nunn, Carmelo Anthony, Dwight Howard, Trevor Ariza, Kent Bazemore, Wayne Ellington und Malik Monk, so lauten die weiteren Neuzugänge der Lakers. Und alle kommen für das Minimum, man muss schon sagen: Die Lakers verstärken sich auf beeindruckender Art und Weise und sind daher mehr als bereit in der kommenden Saison einen weiteren tiefen Playoff Run hinzulegen.

Coaching
Die Lakers besitzen in Coach Frank Vogel einen erfahrenen und erfolgreichen Trainer, der die Lakers schon im Jahr 2020 zum Titel geführt hat. Vogel ist ein eher defensiv orientierter Coach, dem es primär wichtig ist, dass die Defense gut aufgestellt ist.
Und das war sie schon immer, denn in der Saison 2020/21, trotz vieler schmerzlichen Ausfälle, verhalf Vogel seinen Lakers zu einem Defensive Rating von 106,8 OPPG (Opponents Points Per Game). Das bedeutet den 2. Platz – doch trotz einer stark aufgestellten Verteidigung geriet der Meistertrainer von 2020 immer wieder in die Kritik, bezüglich seiner fehlenden Adjustements. Man sagte ihm nach, dass die Offense oftmals zu ideen- und planlos wirkte, was man anhand der Statistiken auch belegen kann: Regular Season 109,5 PPG bedeutet Platz 22 unter allen 30 Teams.
Doch man kann sich sicher sein, dass auch Vogel dazugelernt hat und in Zukunft bessere Anpassungen treffen und an der offensiven Strategie tüfteln wird, damit der Erfolg in die erfolgsverwöhnte Franchise zurückkommt. Die Lakers setzen auf Vogel und haben seinen Vertrag sogar vorzeitig verlängert – der erste Lakers-Headcoach, dem das seit Phil Jackson gelingt. Von daher gilt zumindest beim Coach das Motto „Run it back!“.

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NBA Draft
Puh! Was soll man groß zum Draft der Los Angeles Lakers sagen? Es gibt eigenlich nicht viel, denn die Lakers sind nicht in den Genuss gekommen einen talentierten Prospekt zu picken. Na eigentlich doch, denn an 22. Stelle pickten sich die Kalifornier Isaiah Jackson von der University of Kentucky. Klingt doch ganz vielversprechend, doch die Lakers sollten Jackson nicht behalten, da es für ihn per Trade zu den Indiana Pacers ging.
Den Lakers geht es aber auch nicht darum im Draft groß zu punkten, sondern viel mehr ein Team aufzustellen, was LeBron zu seiner fünften Championship führen kann. Sie sind also im Win now Modus und das merkt man ihnen an, denn der Draft ist für die Lakers vollkommen uninteressant gewesen. Die Lakers besaßen neben den 22. Pick keinen weiteren Pick. Schade eigentlich, denn den hätten sie vielleicht in ein weiteres Trade Paket investieren können. So bleibt das Team erfahren und einzig und alleine auf ein Ziel ausgerichtet und zwar den Meistertitel nach Los Angeles zu bringen.

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Was können wir von den Los Angeles Lakers erwarten?
Wir können und müssen uns von den Lakers eine Menge erwarten. Sie besitzen ein Roster, das gespickt ist mit Superstars, Veteranen und Talent. Das Roster der Lakers ist ohne Zweifel eines der besten der NBA, maximal die Nets können da noch mithalten. Von daher muss das große Ziel der Lakers diese Saison die NBA Championship sein, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung.
Das Titelfenster von LeBron James, als bester Spieler seines Teams, schließt sich in nächster Zeit und wenn er an den GOAT Status von Michael Jordan rütteln will, dann sollte er schnellstmöglich weitere Titel gewinnen.
Die Personalie Dennis Schröder, über den wir noch gar nicht gesprochen haben, ist weiterhin fraglich. Bleibt er in LA? Oder wird er getradet? Vermutlich letzteres, dennoch bleibt diese Entscheidung offen (mehr dazu in der aktuellen Podcast-Folge).
Die Lakers haben in dieser Offseason in ganzer Linie überzeugt. GM Rob Pelinka hat es geschafft das Roster zu verstärken und die Spannungen aus dem Team zu entfernen und das gelang ihm auf beeindruckende Art und Weise und mit wenigen finanziellen Mitteln. In Frank Vogel haben sie einen meistererprobten Coach, der schon bewiesen hat, dass er sein Team zu Erfolgen führen kann. Und in der neuen Big 3 (James, Davis und Westbrook) besitzen die Lakers eine Menge Starpower.
Die Lakers gehen mit perfekten Voraussetzungen in die anstehende NBA Saison 2021/22 und das mit einem großen Ziel und zwar der Larry O`Brien Trophäe. Von daher kann man auch hier von einem „Run it back!“ sprechen – nämlich dem Run it back zum Titelgewinn! 😉