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NBA German Watch Update – Teil 2/2

NBA German Watch Update – Teil 2/2

In seiner monatlichen NBA German Watch Kolumne für The Vibes Magazine nimmt Philip Wohlfarth aka „Phillie Fiffla“ die deutschen Akteure in der NBA unter die Lupe. Philip ist Host des Podcasts „NBA mit deutscher Brille“ und auf Instagram unter gleichem Namen zu finden. Der Mann weiß also, was bei Dennis Schröder, Maxi Kleber, Daniel Theis & Co. abgeht. Im zweiten Teil für den Monat Febraur liegt der Fokus auf Dennis Schröder, Isaiah Hartenstein und Maxi Kleber.

Dennis Schröder: Zwischenstopp oder sogar länger in Texas?

Wie erwartet hatten die Boston Celtics Dennis Schröder vor der Trade Deadline verschifft. Dass der Abnehmer Houston werden würde, darauf hätten jedoch wohl die wenigsten drauf gewettet. Kumpel Daniel Theis kam zurück nach Boston und die meisten rechneten nach dem Trade damit, dass die Rockets Schröder einen Buyout anbieten würden, und er sich so einem Contender anschließen könnte. Doch die Rockets hatten andere Pläne. General Manager Rafael Stone erklärte gleich nach dem Trade, dass Schröders Fähigkeiten optimal zum Spielstil der Rockets passen würden. Vor allem seine Schnelligkeit und Defensivqualitäten wären etwas, was das junge Team im Rebuild gebrauchen könne. Jedoch ist nicht nur das spielerische Profil für Stone relevant, denn zudem bringt Dennis eine ordentliche Portion Erfahrung mit nach Houston. Der junge talentierte Backcourt um Jalen Green und Kevin Porter Jr. könnten entsprechende Unterstützung gebrauchen. Schröder soll diese Rolle von der Bank kommend ausüben. Eine Rolle, die Ex-Allstar John Wall offenbar verweigerte.

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So feierte Dennis Schröder – wieder mit der Nr. 17 – nur wenige Tage nach der Trade-Deadline sein Debüt in Utah. In 18 Minuten von der Bank hatte er zwar nur 4 Punkte, dafür aber 5 Assists bei nur einem Turnover. Zwei Tage später in Phoenix sah das schon deutlich besser aus: 23 Punkte, 6 Rebounds und 9 Assists in 38 Minuten als Starter. Dabei zeigte er auch einige schöne Vorlagen, die die Youngster Green und Kenyon Martin Jr. sehenswert verwandelten (s. Video). Aufgrund anhaltender Knöchelprobleme von Kevin Porter Jr. durfte Schröder in der Folge meist als Starter ran. Nach sechs Spielen könnte Schröder jedoch noch keinen einzigen Sieg mit den Rockets feiern. Er selbst hat einige Probleme mit seinem Abschluss (Feldwurfquote: 33,3%), dafür zeigt er sich als guter Spielmacher. Man kann deutlich erkennen, dass er sich darauf konzentriert seine Mitspieler zu suchen, um sie in gute Abschlusssituationen zu bringen. 7,5 Assists bei 3,5 Turnover ist gerade für Dennis ein gutes Verhältnis. Zudem muss man berücksichtigen, dass es nicht gerade einfach ist, sich bei einem Team wie den Rockets schnell einzufinden. Die Rockets gehören zu den schlechtesten Teams der Liga und nicht selten sieht man hängende Köpfe oder eine lasche Arbeitseinstellung der Spieler. Wenn Schröder sich trotz der nicht ganz einfachen Situation motivieren kann, wird man wahrscheinlich bald schon bessere Leistungen von ihm sehen und vielleicht kann er das Team sogar etwas mitziehen. Auch wenn die Zukunft ungewiß ist und er seit vielen Jahren das erste Mal nichts mit den Playoffs zu tun hat, muss Schröder das Beste draus machen.

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Bei der Betrachtung der Zukunft von Schröder gibt es viele Fragezeichen. Schröders Vertrag läuft bekanntlich aus, und Houston könnte sich wohl eine weitere Zusammenarbeit mit dem Deutschen vorstellen. Doch obwohl die Rockets im Rebuild sind, ist die finanzielle Situation nicht so einfach. Nach aktuellem Stand könnten die Rockets Schröder auch nur die Mid-Level-Exception anbieten, da John Walls fetter Vertrag noch in den Büchern steht. Die Mid-Level-Exception würde Schröder ca. 10 Millionen Dollar pro Jahr bringen. Bekannterweise hat er letztes Jahr ein deutliches höheres Angebot der Lakers ausgeschlagen. Doch vielleicht hat Schröder eine neue Perspektive gewonnen. Eigentlich hat er seit den späteren Atlanta-Zeiten immer davon gesprochen, dass er um einen Titel spielen will. Ein paar Tage nach seiner Ankunft in Houston sprach er allerdings davon, dass er sich auch eine Rolle als Entwicklungshelfer in Houston vorstellen könnte. Anscheinend waren die ersten Eindrücke auf beiden Seiten nicht so schlecht und vielleicht kann sich Schröder in Houston für höhere Aufgaben empfehlen. Die im Sommer anstehende Free-Agency wird auf jeden Fall erstmal wieder spannend. Schröder ist mit seinen 28 Jahren wahrscheinlich nahe seiner Prime, das macht die Entscheidungen nicht unbedingt einfacher, wenn er wirklich irgendwann nochmal ganz oben angreifen will. Manchmal muss man jedoch diesen berühmten Schritt zurück machen, um wieder zwei nach vorne zu machen.

Isaiah Hartenstein: Auf in die Playoffs!

Bei der letztjährigen Trade Deadline musste Hartenstein noch von Denver nach Cleveland umziehen. Dieses Jahr konnte er sich recht entspannt anschauen, wie die Los Angeles Clippers ihren Kader optimierten. Mit guten Leistungen bislang und einem relativ teuren, aber schwächelnden Konkurrenten Ibaka war nicht davon auszugehen, dass Hartenstein das Team verlassen musste. So kam es dann auch, dass Ibaka nach Milwaukee geschickt wurde und im Gegenzug mit Rodney Hood und Semi Ojeleye weniger relevante Flügelspieler zurückkamen. Ein paar Tage vorher hatten die Clippers bereits Norman Powell und Robert Covington gegen Eric Bledsoe, Justise Winslow und Keon Johnson getauscht. Robert Covington kann zwar auch als Small-Ball-Center aushelfen, aber insgesamt hat sich die Situation in der Rotation für Hartenstein verbessert. Mit dem Abgang von Ibaka ist Hartenstein nun der klare Center-Backup für Ivica Zubac und kann sich so auf diese feste Rolle einstellen, zumindest für die reguläre Saison.

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Was die Clippers diese Saison erreichen können, steht trotz der Verstärkungen in den Sternen. Bei Paul George deuten die Zeichen wohl auf eine baldige Rückkehr (was auch eine Rückkehr von Kawhi Leonard wahrscheinlicher macht), dafür hat sich Neuzugang Norman Powell nur wenige Tage nach seinem Wechsel den Fuß gebrochen. Ein herber Rückschlag für die heimlichen Titel-Hoffnungen der Clippers-Fans. Doch egal auf wen die Clippers verzichten müssen, Coach Tyronn Lue holt immer wieder das Beste aus seiner Truppe raus und kann vor dem Saisonviertel eine positive Bilanz aufweisen. 33 Siege bei 31 Niederlagen können sich bei der Situation wirklich sehen lassen. Aktuell stehen sie damit auf Platz 8, welcher recht gute Chancen bietet, sich im Play-In-Tournament für die Playoffs zu qualifizieren. Mit dem achten Platz stehen sie sogar vor dem schwächelnden Stadtrivalen.

Isaiah Hartenstein hat zu den guten Ergebnissen definitiv wieder seinen Beitrag geleistet. In den letzten 11 Spielen legte er durchschnittlich 7,6 Punkte, 5,5 Rebounds, 2,2 Assists und 1,3 Blocks auf. Er konnte sogar sein Career-High von 19 Punkten einstellen, das allerdings in einer Blowout-Niederlage gegen die starken Memphis Grizzlies (s. Video oben). Gegen seinen Ex-Club Houston konnte er zudem sein Career-High von 5 Blocks einstellen. Gegen die Rockets lief es sowieso immer recht gut. Die Clippers besiegten das Schlusslicht dreimal in nur wenigen Tagen und Hartenstein konnte auch glänzen (s. Video unten). Je nachdem wie das Spiel läuft und wie gut Zubac und er performen, spielt Hartenstein mehr oder weniger Minuten. Hartenstein lobte in einem Interview zuletzt selbst, wie gut Coach Lue Anpassungen während des Spiels macht. Wenn Hartenstein an einem Abend besser funktioniert als Zubac, darf er auch mal fast 30 Minuten ran. Alles in allem muss man sagen, dass es für den Deutsch-Amerikaner fast nicht besser laufen könnte – das sieht er auch selbst so.

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Ob es am Ende für die Playoffs reichen wird, ist wie bereits beschrieben aufgrund der unklaren Verletzungssituation schwer einzuschätzen. Es wird aber mit ziemlicher Sicherheit zumindest ins Play-In-Tournament gehen. Da Hartenstein dort zumindest eine kleine Rolle spielen wird, wäre das schon ein toller Fortschritt und eine gute Erfahrung für den 23-Jährigen. Bei den Rockets stand er zwar schon zweimal in den Playoffs auf dem Parkett, allerdings waren das nur irrelevante Garbage-Minuten. Hartenstein kann sich also auf die Post-Season freuen. Bis dahin gilt es weiter seine Leistungen zu bestätigen, um dem Coaching Staff zu zeigen, dass man auf ihn setzen kann.

Maxi Kleber: Neue klare Rolle im veränderten Team!

Bei den Mavericks läuft es seit Anfang des Jahres ja ziemlich gut. Deswegen war es dann doch überraschend, dass sie kurz vor der Trade Deadline doch noch einen großen Move gemacht haben. Die einen meinen es wäre schon lange beschlossen gewesen, die anderen meinen, dass die letzten verletzungsbedingten Ausfälle den Ausschlag gegeben hätten: So oder so, Kristaps Porzingis, der designierte Co-Star neben Luka Doncic, wurde nach Washington getradet. Damit hat man die Idee der Paarung Doncic/Porzingis endgültig aufgegeben. Auf den großen Letten war aufgrund seiner Verletzungen einfach kein Verlass. Im Gegenzug erhielt man aus Washington Spencer Dinwiddie und Davis Bertans, die zwar beide zweifelsfrei talentiert sind, diese Saison jedoch ein Schatten ihrer selbst waren. Da man sich zwischenzeitlich auch von den Big-Man-Kollegen Willie Cauley-Stein und Moses Brown getrennt hatte und Neuverpflichtung Marquese Chriss mehr verletzt als spielfähig ist, ist der Frontcourt der Mavs ziemlich dünn. Maxi hatte aber vorher schon seinen gerade erste gewonnenen Starterplatz wieder abgeben müssen, was weniger mit seiner eigenen Leistung zu tun hatte, sondern viel mehr mit den starken Leistungen von Reggie Bullock. Als Maxi aufgrund von Kniebeschwerden Anfang Februar zwei Spiele aussetzen musste, rückte Bullock in die Starting Five. Da Trainer Kidd nach dem Porzingis-Trade im Prinzip nur noch Powell und Kleber als leistungsfähige Center zur Verfügung standen, musste einer von beiden von der Bank kommen. Da Powell seit geraumer Zeit auch starke Leistungen in der Startformation zeigte, blieb er in der Starting Five, und Maxi wurde sein fester Backup. Auch wenn wir Maxi natürlich gerne als Starter sehen, ist diese Rolle auch sehr zufriedenstellend, da er sich die Minuten auf der „Fünf“ mit Powell teilt und sonst keinerlei ernsthafte Konkurrenz hat. So gut es für Maxi ist, bleibt es für die Mavericks allerdings ein Risiko, da man im Verletzungsfall kaum qualitative Alternativen hat. Powell und Kleber sind beide verletzungsanfällig. Zudem fehlt es an „Masse“ und Rebounding unter dem eigenen Korb.

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Doch bislang läuft es ganz gut für die Mavs. Seit Februar gewann man acht der elf Spiele, Luka Doncic dreht seit dem Trade komplett auf und die Neulinge Dinwiddie und Bertans haben sich auch sehr gut eingefunden. Im Vergleich zum Januar hat die Defense im Februar ein wenig nachgelassen (Defensive Rating: -5,9), dafür ist die Offensive auch deutlich besser (Offensive Rating: +5,2). In beiden Kategorien gehörte man damit zu den Top 10 der Liga. Maxi persönlich hatte auch einige Highlights zu verbuchen. Kurz vor dem All-Star-Break übertraf er gleich in zwei Spielen hintereinander seinen Saisonbestwert in Punkten. Zunächst war da das Spiel gegen den Spitzenreiter aus dem Osten Miami Heat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bissen sich die Mavs und Maxi in das Spiel und drehten die Partie, nachdem sie bereits mit 13 Punkten hinten lagen. Maxi avancierte zum Spieler des Tages und das nicht nur weil er kurz vor Schluss den „Dagger-Three“ aus der Ecke traf. Vielmehr war seine überragende Defensive spielentscheidend. Er blockte in diesem Spiel Jimmy Butler, Bam Adebayo und Kyle Lowry sogar gleich zweimal. Am Ende kam er neben seinen 19 Punkten auch auf 6 Rebounds und 5 Blocks. Besonders beeindruckend war am Spielende seine Defense gegen Jimmy Butler, der sich immer wieder Kleber rauspickte, um ihn im Eins-gegen-Eins zu schlagen. Vergeblich, denn Maxi zeigte wieder mal, dass er zu den flexibelsten Verteidigern der Liga gehört. Sein anschließendes Interview war auch auf den Punkt (s. Video oben). Nur zwei Tage nach diesem Spiel übertraf er seinen Saisonbestwert nochmal und erzielte beim Sieg gegen die New Orleans Pelicans 20 Punkte. Er traf effiziente sieben seiner zehn Würfe und hatte auch wieder einige Highlight-Plays dabei (s. Video unten).

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Vor dem letzten Saisonviertel stehen die Dallas Mavericks weiter auf dem fünften Platz und kämpfen weiterhin um den Heimvorteil in den Playoffs. Gegen die Viertplatzierten Utah Jazz gab es zuletzt leider eine knappe Niederlage, doch im März gibt es noch zwei weitere direkte Duelle, dann auch im heimischen American Airlines Center. Die Utah Jazz könnten auch der Gegner in der ersten Playoff-Runde sein, daher sollten die Mavericks zeigen, dass sie diesen Kontrahenten auch besiegen können, da man an Weihnachten bereits das erste Aufeinandertreffen verlor. Für Maxi können wir nur hoffen, dass er bis dahin gesund bleibt und dann auch endlich in den Playoffs performen kann. Bis dahin muss aber die ganze Konzentration auf die verbleibenden Spiele gelegt werden.

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