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NBA German Watch Update Februar 1/2

NBA German Watch Februar Update 1

NBA German Watch Update Februar – Teil 1/2

In seiner monatlichen Kolumne für The Vibes Magazine nimmt Philip Wohlfarth aka „Phillie Fiffla“ die deutschen Akteure in der NBA unter die Lupe. Philip ist Host des Podcasts „NBA mit deutscher Brille“ und auf Instagram unter gleichem Namen zu finden. Der Mann weiß also, was bei Dennis Schröder, Maxi Kleber, Daniel Theis & Co. abgeht. In Teil 1 des NBA German Watch Updates geht es um Maxi Kleber, Isaiah Hartenstein & Isaac Bonga.

Maxi Kleber: Endlich Starter, endlich erfolgreich!

Ein Monat kann im NBA-Business die Stimmung einer Franchise und deren Fans deutlich verändern. Nach dem durchwachsenen Dezember starteten die Mavericks zu Jahresbeginn eine Siegesserie. Im letzten Artikel über Maxi hatten wir über den Beginn der Serie schon berichtet, die Mavericks bauten sie auf 6 Siege in Folge aus. Aus den folgenden 11 Spielen gewannen sie 7 und man hatte plötzlich Tuchfühlung zum begehrten vierten Tabellenplatz, der einem den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde garantiert. In der Offensive läuft noch nicht alles rund, aber dafür überzeugten die Texaner in letzter Zeit mit knallharter, zermürbender Defense, die sich im Dezember ja schon ein wenig angedeutet hatte. In den ersten 15 Spielen des neuen Jahres stellten die Mavericks das beste Defensive-Rating der Liga (Platz 5 über die ganze Saison) und zudem hatten Sie eine Serie von 23 Spielen, bei denen Sie ihre Gegner bei unter 50% Feldwurfquote hielten. Meistens kamen die Gegner über eine zweistellige Punktausbeute nicht hinaus.

Maxi Kleber hatte einen großen Anteil an dieser gut funktionierenden Defensivabteilung. Nach seinem Corona-Ausfall Ende Dezember rückte er bei seiner Rückkehr aufgrund des Ausfalls von Kristaps Porzingis gleich in die Startaufstellung und behielt den Starter-Job aufgrund der guten Leistungen auch nach der Genesung des großen Letten. Erfreulicherweise funktionierten die Mavericks und Maxi mit und ohne Porzingis. Am 4. Dezember hatte Trainer Kidd sein Team öffentlich herausgefordert, indem er sagte, dass nur Teams, die Defense spielen, um den Titel mitspielen können. Seit dem folgenden Spiel ist der positive Trend zu erkennen. Der oft kritisierte Porzingis sprach immer wieder davon, dass die Mavericks einfach nur Zeit brauchen, um sich einzuspielen und zu finden. Verletzungen und Corona-Ausfälle haben dies immer wieder verhindert. Vielleicht hatte er Recht, denn es scheint wirklich so als hätten sie endlich ein funktionierendes Teamgebilde und eine (defensive) Identität gefunden.

Kleber, der Dwight Powell aus der Starting Five verdrängte, legte seit seiner Rückkehr 7,9 Punkte, 5,8 Rebounds, 1,3 Assists und 1,1 Blocks in 26,3 Minuten auf. Er traf dabei 40,6% seiner Würfe, ordentliche 37,8% seiner Dreipunktversuche und im Schnitt erzielen die Mavericks 4,1 Punkte pro Spiel mehr als der Gegner, wenn er auf dem Feld steht. Diese Zahlen sind solide, aber um die wahre Stärke von Maxi zu belegen, muss man schon mehr in den sogenannten „Advanced Stats“ kramen. Da findet man dann zum Beispiel folgendes: Die Feldwurfquote der direkten Gegenspieler. Bei mindestens 10 Versuchen liegt Maxi dabei hinter Matisse Thybulle und Marvin Bagley ligaweit auf Platz 3. Seine Gegner treffen gerade mal 39.8% ihrer Würfe. Aus dem Dreierbereich lässt er sogar nur 27,4% zu. Überragende Werte die seinen Status als Defensivspezialist untermauern. Darüber hinaus erzielte er beim Sieg gegen die Chicago Bulls seinen Saisonbestwert von 18 Punkten und an seinem 30. Geburtstag machte er sich beim Sieg gegen Ex-Coach Carlisle (Indiana Pacers) mit einem starken Double Double (15 Punkte, 14 Rebounds) selbst ein tolles Geschenk.

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Für Maxi läuft es persönlich also ziemlich gut. Er hat seinen Weg zurück in die Starting Five geschafft und die Sehnsucht nach Normalität erfüllt sich bislang in 2022. Mit dieser Defensive können sich die Mavericks leise Hoffnungen auf ein Weiterkommen in den Playoffs machen, vor allem wenn man wirklich den Sprung unter die ersten 4 schaffen sollte. Auch wenn sie aufgrund von zwei Niederlagen in der letzten Woche auf Platz 6 abgerutscht sind, befinden sie sich nur noch einen Sieg hinter den viertplatzierten strauchelnden Utah Jazz, die nun auch die gesamte Saison auf den verletzten Joe Ingles verzichten müssen. Die Mavericks müssen nun zeigen, dass sie das zuletzt gezeigte Niveau konstant halten können, um sich eine solche gute Position für die Playoffs zu sichern. Dieses Jahr zählt nämlich nur Erfolg in den Playoffs – für die gesamte Franchise und für Maxi persönlich.

Isaiah Hartenstein: Eine Verletzung kann ihn nicht stoppen

Bis zu seiner Verletzung im Dezember ging die Leistungskurve für Hartenstein stetig nach oben. Doch wie es so oft im Leben und der Sportwelt ist: Wahre Stärke zeigt sich erst nach Rückschlägen. Die kurz vor Weihnachten erlittene Knöchelverletzung stellte sich als hartnäckiger als ursprünglich erwartet heraus. Isaiahs Inaktiv-Status auf dem offiziellen Verletzungsbericht musste gleich mehrmals verlängert werden. Erst nach 4 Wochen und dreizehn verpassten Spielen konnte er wieder ins Geschehen eingreifen. Im Spiel gegen die Spurs meldete er sich gleich mit einem schönen Dunk zurück. Er traf alle seine drei Wurfversuche, durfte aber nur knapp sechs Minuten ran. In seiner Abwesenheit überzeugte Konkurrent Ibaka zwar nicht vollends, doch der Veteran zeigte auch, dass er nicht komplett unbrauchbar ist. In den folgenden Spielen musste Hartenstein seinen Platz in der Rotation also erstmal wieder behaupten.

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Doch die Los Angeles Clippers hatten neben dem Langzeitverletzten Leonard und Hartenstein noch einen weiteren schmerzhaften Ausfall zu verkraften. All-Star Paul George, der das Team in Abwesenheit von Leonard bislang getragen und angeführt hatte, fehlt mit einer Ellenbogenverletzung nun auch schon seit Weihnachten. Derzeit ist noch unklar, ob er eine Operation und das damit verbundene Saisonaus umgehen kann. Ein Saisonaus von George würde auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Rückkehr von Leonard in dieser Saison ausschließen, da nur mit beiden Stars eine Championship realistisch ist. Alles andere zählt für die Franchise nicht. Kollege Batum sagte zwar vor kurzem, dass er auf eine Rückkehr von George und Leonard im März hofft, doch die Planungen der Clippers sind derweil wohl mit vielen Fragezeichen behaftet. Gerade für die bevorstehende Trade-Deadline macht das die Entscheidungen nicht einfacher. Jüngst wurde berichtet, dass Bledsoe, Morris und eben auch Ibaka in einem Trade verfügbar sein sollen. Ziel sei ein ballverteilender Point Guard wie beispielsweise John Wall, Dennis Schröder oder Spencer Dinwiddie.

Ein Abgang von Morris oder Ibaka würden die Rolle von Hartenstein festigen, vielleicht sogar vergrößern. Der Deutsch-Amerikaner zeigte in den letzten Wochen nämlich wieder, dass sie in ihm einen günstigen, effektiven Rollenspieler gefunden haben. Auch wenn die Statistiken aus dem Januar (7,1 Punkte, 2,9 Rebounds, 1,6 Asssists, 0,7 Blocks) im Gegensatz zur restlichen Saison ein wenig rückläufig waren, erfüllte er seine Rolle nach einiger Eingewöhnungszeit wieder sehr ordentlich. Bei der furiosen Aufholjagd gegen die Washington Wizards hatte Hartenstein entscheidenden Anteil. Zur Halbzeit schien das Spiel eigentlich schon zu Gunsten der Wizards entschieden. Ende des zweiten Viertels lag man schon mit 35 Punkten hinten. Coach Tyronn Lue ließ zur zweiten Halbzeit drei Reservisten (u.a. Hartenstein) starten und mit deren Energie schafften die Clippers das zweitgrößte Comeback der NBA-Historie. Die Nr. 55 schaffte dabei eindrucksvolle 16 Punkte, 5 Rebounds, 6 Assists und 1 Block in 25 Minuten. Spätestens nach dem Spiel war seine Rolle wieder größer. Ibaka sah in den folgenden Spielen kaum noch Minuten.

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Auf jeden Fall kann man sagen, dass Hartenstein seinen ersten Rückschlag in Los Angeles überwunden hat. In den nächsten Wochen wird es im Kampf um die bestmögliche Platzierung auf jeden Rollenspieler ankommen. Für Hartenstein persönlich gilt es sich weiter zu etablieren und mit guten Leistungen sich auch für Playoff-Minuten zu qualifizieren. Vielleicht kann er sich als klarer Backup-Center festspielen. Das würde auch die Chancen auf eine langfristige Zukunft bei den Clippers, oder sonstwo in der NBA, steigern.

Isaac Bonga: Mehr G-League als NBA

Bis zu seiner Corona-Erkrankung an Weihnachten konnte Bonga bedingt durch viele Ausfälle einige Einsätze bei den Toronto Raptors verzeichnen. Teilweise konnte er in diesen Einsätzen vor allem seine defensiven Stärken andeuten. Nach seiner Rückkehr Anfang Januar war der Kader der Raptors aber nahezu wieder komplett und die Konkurrenz damit wieder sehr groß. Izzy pendelte zwischen Profi-Team und dem G-League-Team der Raptors. Einsätze in der NBA gab es im Januar nur zweimal: Einmal beim Heimsieg gegen San Antonio und letzte Woche gegen die Charlotte Hornets (ebenfalls Heimsieg). Dabei handelte es sich aber auch nur um Einsätze in der „Garbage Time“, als das Spiel schon entschieden war. Auf sich aufmerksam machen, konnte er in den insgesamt 7 Minuten leider nicht. In der G-League zeigt er hingegen immer wieder sein Potenzial, sogar offensiv. In seinen bislang insgesamt sieben Spielen legte er durchschnittlich 15 Punkte, 8,6 Rebounds und 3,3 Assists auf. Dabei trifft er sogar auch den ein oder anderen Dreier, teils sogar als „Stepback-Three“. Einen besonderen traf er allerdings am 10. Januargegen die Long Island Nets. Beim 103-102-Sieg traf er nur wenige Sekunden vor Schluss den Game-Winner.

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Derzeit sieht es jedoch nicht so aus, als würde Bonga ernsthafte Chancen im NBA-Team bekommen. Die Raptors spielen eine überraschend gute Saison, können eine positive Bilanz vorweisen und tummeln sich derzeit auf den Play-In-Tournament-Plätzen. Vor der Saison war man sich wahrscheinlich nicht so sicher, was in dieser Saison drin sein mag – nun aber will man wohl möglichst viele Spiele gewinnen und sich eine gute Platzierung für die Playoffs erarbeiten. Das sieht man vor allem auch daran, dass Trainer Nick Nurse überwiegend seinen gestandenen Spielern vertraut. Den Großteil der Minuten verteilt er auf sieben oder acht Spieler. Gegen Dallas setzte er sogar nur sieben Spieler ein. Da hat es Bonga dann umso schwerer Minuten zu sehen. Im Hinblick auf die Trade-Deadline ist auch ein Trade denkbar. Idealerweise würde Bonga zu einem Team getradet, welches sich mehr der Talentförderung als dem Gewinnen widmet. Dort könnten vielleicht ein paar Einsatzminuten winken. Es ist aber unklar, ob die Raptors mit Bonga vielleicht sogar doch noch ein längerfristiges Ziel verfolgen. Informationen über seine Situation sind sehr rar. Es bleibt nur zu wünschen, dass Isaac in der nächsten Zeit mehr Möglichkeiten bekommt, sein Talent unter Beweis zu stellen.

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