NBA Playoffs 2021 – Preview Jazz (1) vs. Grizzlies (8)
Die Utah Jazz sind das beste Team der Regular Season. Der Number One Seed im Westen spielt eine unfassbar konstante Saison und sicherte sich trotz des Ausfalls seines Superstars Donovan Mitchell Platz eins im Haifischbecken der Western Conference. In der ersten Runde treffen sie auf das jüngste Playoff-Team der NBA, das nach dem überraschenden Play-In Sieg gegen die Warriors um Steph Curry, vor Selbstvertrauen strotzt. Können die Jazz ihre Leistungen in die Playoffs transferieren oder werden die jungen Wilden um Star Pointguard Ja Morant zum frühen Stolperstein für das Team vom Salzsee?
Serienstand: Utah führt nach Spiel drei 2-1
Nächstes Spiel: Dienstag, 01.06. 03:30 Uhr
Utah Jazz – Recap Regular Season
Viele hatten die Utah Jazz vor der Saison im erweiterten Favoritenkreis der Western Conference eingeordnet. Das Team vom Salzsee wurde als unangenehmer Gegner gesehen, der über starke Defense eventuell sogar um Heimvorteil im Westen mitspielen kann, dem aber ein absoluter Superstart fehlt, um ganz oben anzugreifen. Soweit die Prognosen vor der Saison.
Blickt man nun auf die abgelaufene Regular Season muss man feststellen, dass die Jazz die Erwartungen bei Weitem übertroffen haben. Am 06. Januar stand Utah das letzte Mal bei einem Record von .500, seit diesem Zeitpunkt reihte das Team von Headcoach Quinn Snyder in beeindruckender Konstanz einen Sieg an den nächsten. In der Zeit vom 06. bis zum 29. Januar starteten die Jazz die längste Siegesserie der abgelaufenen Saison. Elf Siege am Stück verbuchte das Team, eher der Streak durch eine Niederlage gegen die Denver Nuggets unterbrochen wurden.
Und dennoch fragten sich viele, ob dieses Jazz Team wirklich „for real“ ist. Bestes Beispiel für den Disrespect, der Utah entgegengebracht wurde, war das Postgame Interview von Shaquille O’Neal mit Donovan Mitchell nach dessen 36 Punkte Performance gegen die New Orleans Pelicans.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Mitchell und die Jazz ließen sich davon aber wenig beeindrucken und starteten direkt im Anschluss mit neun Siegen in Folge die zweitlängste Serie der Saison.
Vor dem All-Star Break hatten die Jazz ganze 75 Prozent ihrer Spiele gewonnen und standen mit 27 Siegen und 9 Niederlagen an der Spitze der Western Conference. Und dennoch wurden die Jazz auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht von allen als ernstzunehmender Contender angesehen. Bezeichnend hierfür war der All-Star Draft in denen Mitchell und Gobert erst an letzter Stelle gezogen und vom King persönlich noch mit ein paar markigen Worten bedacht wurden.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Die Jazz ließen sich jedoch nicht ablenken, nahmen die Bemerkungen als zusätzliche Motivation und spielten auch nach der Verletzung ihres vermeintlich besten Spielers Donovan Mitchell am 16. April eine überragend gute Regular Season.
Quinn Snyder hat in Utah ein perfektes System geschaffen, bei dem jedes Rädchen ineinander greift und jeder Spiele seine Rolle genauestens kennt. Gobert verankert die Defense und spielt vorne Pick and Roll, Bogdanovic haut die Dreier rein, Ingles übernimmt in Abwesenheit von Mitchell das Playmaking und Jordan Clarkson kommt als Mikrowelle von der Bank. Kein anderes Team stellt sowohl eine Top vier Defense als auch Offense.
Jetzt gilt es die Kritiker Lügen zu strafen und zu beweisen, dass Utah Basketball auch in der Postseason erfolgreich sein kann.
Star Player – Donovan Mitchell
Der eigentliche Star in Utah ist das Team. Und dennoch muss man Mitchell nochmal aus dem starken Kollektiv herausnehmen. Der Pointguard hat letztes Jahr in der Bubble von Orlando bewiesen, dass er ein Team tragen und zu Siegen in den Playoffs führen kann. Und auch in dieser Saison sah Mitchell nach kleineren Startschwierigkeiten, wie der Superstar eines echten Contenders aus. Mit 26,4 Punkten, 4,4 Rebounds und 5,2 Assists legt Mitchell in allen Kategorien Career-Highs auf.
Mitchell scheint nach seiner Verletzung rechtzeitig zum Serienstart gegen die Grizzlies fit zu werden und ist heiß auf einen tiefen Playoff Run an dessen Ende der Titel stehen soll.
📹| „At the end of the day, we’ve got an X on our backs. Teams are gonna come out hungry for us.“#ShootaroundInterviews | @ZionsBankhttps://t.co/TqmNEi68n3 pic.twitter.com/tFheOmv3Md
— utahjazz (@utahjazz) May 20, 2021
Darum gewinnen die Utah Jazz die Serie
Die Jazz sind das beste Team der Regular Season und sowohl in der Spitze, als auch in der Breite ihres Kaders, besser besetzt als Memphis. Können sie ihre Leistungen aus der Regular Season in die Playoffs transferieren und den Grizzlies ihr Spiel aufzwingen dürften sie wenig Probleme mit Memphis haben.
Utah ist über die gesamte Saison eines der besten Dreierteams der Liga und hat mit Joe Ingles (45,1%), Mike Conley (41,2%) und Bojan Bogdanovic (39%) Schützen in den eigenen Reihen, die den Grizzlies in dieser Form abgehen. Kann Utah dieses Shooting aufrechterhalten wird es dunkel für das Team von Taylor Jenkins.
Auf der anderen Seite des Feldes ist Utah ein Matchup Alptraum für das junge Grizzlies Team. Mit Mike Conley, der gegen sein Ex-Team keine Motivationsprobleme haben dürfte, und Rudy Gobert haben die Jazz zwei Spieler, die den offensiven Fixpunkten Ja Morant und Jonas Valenciunas das Leben zur Hölle machen dürften.
Hinzu kommen von der Bank in Joe Ingles und Jordan Clarkson die zwei Topfavoriten auf den Award des 6th Man of the Year und der nicht zu unterschätzende Heimvorteil mit 70 Prozent zugelassenen Fans in Salt Lake City.
Memphis Grizzlies – Regular Season Recap
Die Saison 2020/21 stand für Memphis ganz im Zeichen der Weiterentwicklung eines jungen aber extrem talentierten Kerns um Ja Morant. Jaren Jackson Jr., der neben Morant als zweite Säule der Franchisezukunft gilt, verpasste aufgrund einer Meniskusverletzung den Großteil der Saison.
In Abwesenheit von Jackson Jr. spielte der litauische Center Jonas Valenciunas groß auf und legte mit 17,1 Punkten und einem Career-High 12,5 Rebounds eine starke Saison hin.
Ingesamt dürfte man in Memphis mit der Entwicklung des Teams und dem Ergebnis zum Ende der Regular Season durchaus zufrieden sein. Ohne den zweitbesten Spieler stand für die jungen Wilden am Ende der Spielzeit immerhin eine Bilanz von 38-34, Platz neun in der starken Westen Conference und somit die Teilnahme am neu eingeführten Play-In Tournament.
In diesem knüpfte das Team, angeführt von Ja Morant, an die Grit-and-Grind Zeiten der Ära Conley-Gasol an. Im Nine-Ten-Game zeigte man mit viel Wille und Kampf den San Antonio Spurs relativ klar die Grenzen auf. Gegen die Golden State Warriors um den brandheißen Steph Curry erkämpfte man sich in einer Overtime-Schlacht verdient den letzten Playoff-Platz im Westen.
Die Memphis Grizzlies sind somit das erste Team, das als 9th Seed in die Playoffs einzieht. Die Saison kann nach dem Playoff-Einzug bereits jetzt als Erfolg für das jüngste Playoff-Team seit den OKC Thunder um KD, Harden und Westbrook verbucht werden. Aber die Grizzlies wollen mehr.
Star Player – Ja Morant
Ja Morant ist der unangefochtene Leader dieses Grizzlies Teams. Der letztjährige Rookie of the Year hat sich in dieser Saison weiter gesteigert und in den Play-In Games gezeigt, dass er keine Angst vor den großen Moment hat. Speziell das Do-or-Die Spiel gegen die Warriors hat gezeigt zu was der junge Pointguard in der Lage ist. Immer wieder hat er sich am Ende des Spiels die passenden Match Ups gesucht und so letztlich die entscheidenden Punkte gemacht. Ja Morant einer der spannendsten jungen Spieler der Liga und das Herz und die Seele dieses Grizzlies Teams.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Darum gewinnen die Memphis Grizzlies die Serie
Es ist zugegebenermaßen nicht einfach in einer Serie gegen das beste Regular Season Team der Liga und für den 8th Seed zu argumentieren.
Eine Chance die Jazz zu ärgern besteht für die Grizzlies jedoch darin, die Euphorie aus dem Play-In Turnier mit in die Serie zu nehmen und Utah im ersten Spiel nach einer längeren Pause mit Intensität und Kampf zu overpowern. Die Grizzlies sind im Rhythmus und können darauf hoffen, dass die Jazz ein bis zwei Spiele brauchen, um in den Playoff-Modus zu schalten.
Die Grizzlies spielen einen ähnlichen Basketball wie die Jazz, sind aber für diese Art zu spielen sowohl in der Spitze als auch der Breite schlechter besetzt. Taylor Jenkins könnte deshalb vom eigenen Spielstil abweichen und mit Jaren Jackson statt Jonas Valceniunas auf der fünf spielen. Nach den bisherigen Leistungen des Litauers hört sich das erstmal nach einer verrückten Idee an, aber mit Jaren Jackson auf dem Feld muss Gobert bis an die Dreierlinie raus und kann nicht einfach in der Zone den Ring beschützen.
Spielt Memphis mit größerem Kampf und Intensität und schafft es Utah aus der eigenen Komfortzone zu holen, könnten die Grizzlies das ein oder andere Spiel gegen den Top Seed gewinnen.
Key Matchup
Rudy Gobert vs. Jonas Valenciunas/Jaren Jackson
Auch wenn Valenciunas eine starke Saison spielt und in den Play-In Games ein absolutes Monster unter den Brettern war, könnte es für die Grizzlies von Vorteil sein mehr mit Jaren Jackson auf der fünf zu spielen. Rudy Gobert ist ein anderes Kaliber als Jakob Poeltl und physisch eine andere Präsenz als Draymond Green. Ob Valenciunas auch gegen den Stifle Tower die Bretter dominieren kann ist deshalb äußerst fraglich. Schaffen die Grizzlies es jedoch Gobert durch den Einsatz von Jackson öfters an die Dreierlinie zu ziehen eröffnet das neue Möglichkeiten für die gefährlichen Drives von Ja Morant.