Olympia Basketball – Make it happen! DBB-Team vor K.O.-Phase
Die deutsche Basketball Nationalmannschaft hat sich mit dem Erfolg über Nigeria die Chance erhalten, in die K.O.-Phase der Olympischen Spiele in Tokio einzuziehen. Mit einem Sieg und einer Niederlage steht die Mannschaft von Henrik Rödl auf dem dritten Platz der Gruppe B. Am Samstag steht das letzte Spiel der Gruppenphase gegen die Australier an. Mit einem Sieg wäre man beinahe sicher unter den letzten acht Mannschaften des Turniers.
Bilanz nach zwei Gruppenspielen – Viertelfinale möglich!
Im ersten Spiel bei Olympia seit den Spielen im Jahr 2008 zeigte die deutsche Nationalmannschaft über 35 Minuten einen starken Auftritt gegen die Italiener. Das es reichen kann, nur fünf Minuten nicht auf höchstem Level zu performen, durften die deutschen im viertel Viertel erleben. Insgesamt führte das Team fast 29 Minuten in der Partie, die Italiener dagegen keine 10 Minuten, gewannen jedoch das Spiel. Ausschlaggebend für die Niederlage waren letztendlich 14 Turnover, aus denen Italien 16 Punkte generieren konnte.
Die deutschen zeigten im ersten Spiel über weite Strecken eine geschlossene Mannschaftsleistung, mit der man an vielen Tagen ein Spiel gewinnen würde. Vier Spieler scorten „double-digigts“, wobei Maodo Lo mit 24 Punkten bei 9/12 aus dem Feld herausstach.

Im zweiten Spiel stand man im Prinzip vor einem Do-or-Die Spiel gegen das Team aus Nigeria um Coach Mike Brown. Die deutsche Nationalmannschaft zeigt wie bereits im ersten Spiel eine couragierte Leistung, bei der man wie bereits in der Quali eine klasse Mentalität verkörperte. Nach einem guten Start und einer 10-Punkte-Führung, zeigten die Nigerianer großen Kampf mit überragender Quote von Downtown. Letztendlich waren es 17 (!) Dreier, die durch die Reuse flogen, bei einer Quote von fast 50 Prozent. Allein Jordan Nwora von den Milwaukee Bucks steuerte sieben Dreier hinzu. Im zweiten Spiel waren es erneut die Turnover, die das deutsche Spiel negativ beeinflussten. Mit 20 Turnover gewinnt man nicht aller Tage ein Spiel bei Olympia.
13 „Lead-Changes“ zeigen die Ausgeglichenheit der beiden Teams. Letztendlich war es das vierte Viertel, in dem vor allem Danilo Barthel seine beste Leistung des diesjährigen Sommers zeigte. Mit einem gezogenen Offensivfoul, And-One und Baby-Hook in der Crunchtime brachte er die Nationalmannschaft auf die Siegerstraße.

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Das zeichnet die Nationalmannschaft bislang aus
Die größte Stärke der Mannschaft von Head Coach Henrik Rödl ist bislang die Breite des Kaders. Gegen Italien kamen 46 Punkte von der Bank, im zweiten Spiel waren es 41. Moritz Wagner, der bislang beide Spiele zunächst von der Bank kam, weiß dabei besonders zu gefallen. Der Berliner bringt die gewohnte „Instant-Offense“ von der Bank durch Aktionen im Lowpost, sowie vom Perimeter. Sein Facial gegen Ekpe Udoh riss die gesamte Mannschaft mit.

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Doch nicht nur die Bank, sondern auch die Starter prägen das deutsche Spiel. Maodo Lo machte wie erwähnt gegen Italien ein Monster-Spiel. Mit seinen sehenswerten Drives und Step-Back Dreiern strahlt er eine enorme Gefahr auf die gegnerische Defense aus. Gegen Nigeria drückte Johannes Voigtmann in der zweiten Hälfte dem Spiel seinen Stempel auf. Der Center hat sich in diesem Sommer zu einem absoluten Führungsspieler etabliert und besticht dabei mit seinem offensiven Playmaking. 19 Punkte und 7 Rebounds mit genialer Entscheidungsfindung bringt der deutschen Mannschaft die nötige Struktur, die man in den letzten Minuten gegen Italien vermissen ließ.
Neben Lo, Voigtmann und Wagner performen auch zahlreiche andere Jungs auf einem hohen Level. Andreas Obst strahlt Gefahr von der Dreierlinie aus, Isaac Bonga hatte schon einige sehenswerten Drives aber auch Johannes Thiemann und Danilo Barthel bringen neben ihrer Physis, starkes Rebounding sowie variable Pick and Roll Defense mit.
Welche Baustellen gibt es?
Phasenweise konnte die deutsche Nationalmannschaft andeuten, wie stark sie verteidigen können. Das nötige Personal hat man zusammen, doch so richtig überzeugen können Bonga und Co noch nicht. Vor allem gegen Nigeria ließ man viel zu viele offene Würfe zu, obwohl bekannt war, dass sich die Nigerianer sich über schnelle Abschlüsse definieren. Immer wieder stand besonders Nwora viel zu frei entweder durch nachlässige Kommunikation, zu langsame Transition-Defense oder schlicht Unaufmerksamkeiten. Insbesondere im letzten Gruppenspiel gegen Medaillenanwärter Australien, dürfen solche einfach defensiven Nachlässigkeiten nicht mehr passieren.
Die zweite riesige Baustelle sind die Ballverluste der deutschen Mannschaft. 30 Turnover in zwei Spielen kennt man sonst vielleicht von einer Bezirksliga Mannschaft, nicht aber von einer Nationalmannschaft, die über großartige und vor allem smarte Offensivspieler verfügt. Will man mit den ganz Großen Nationen mitspielen, die nunmal in der K.O.-Phase warten, müssen die deutschen auf die Kugel aufpassen.
So gelingt der Einzug ins Viertelfinale
Um sicher ins Viertelfinale einzuziehen, benötigt die Mannschaft einen Sieg gegen die Australier. Gewinnen die Deutschen und die Italiener verlieren ihr letztes Gruppenspiel gegen Nigeria, dürfte sich die deutsche Auswahl sogar über Platz 1 in der Gruppe freuen, aufgrund des direkten Vergleichs.
Gewinnen die Deutschen und die Italiener feiern ebenfalls ihren zweiten Sieg, käme es zum Dreiervergleich zwischen Australien, Italien und Deutschland.

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Verliert die deutsche Nationalmannschaft gegen Australien, ist man auf Schützenhilfe aus den anderen Gruppen angewiesen. Verliert der Iran auch sein drittes Gruppenspiel gegen die Franzosen, wäre der Weg für den DBB ins Viertelfinale frei. Gleiches gilt für Gruppe C, in der man auf zwei Niederlagen der Japaner oder Argentinier hoffen muss. Die Japaner spielen noch gegen Slovenien um Luka Doncic und im letzten Gruppenspiel gegen Argentinien. Die Argentinier müssen in ihrem zweiten Gruppenspiel gegen Weltmeister Spanien antreten.