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🍀🚨 Zeit für den Panik-Knopf bei den Boston Celitcs?!

Boston Celtics Panik Knopf

Zeit für den Panik-Knopf bei den Boston Celtics?!

Nach den beiden Niederlagen am Wochenende stehen die Celtics aktuell bei einer ausgeglichenen Bilanz von 13-13 und somit auf Platz vier im eng umkämpften Osten der NBA. Tabellarisch gesehen besteht also keinerlei Grund in New England in Panik zu verfallen. Schaut man sich allerdings die letzten 15 Spiele einmal an, erkennt man schnell, dass es bei der Traditionsfranchise wohl das ein oder andere ernstzunehmende Problem zu geben scheint. Zehn dieser Spiele haben die Celtics verloren, einige davon auf beschämende Art und Weise. Ob es sich bei dieser Serie lediglich um eine kurze Talfahrt handelt oder ob es bereits jetzt an der Zeit ist, Bill Simmons zu folgen und auch als die hard Celtic-Fan gegen den panic button zu hämmern, wollen wir in diesem Artikel ausdiskutieren.

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Pech & Covid zwingen die Jugend ins Rampenlicht

Was man dem Team aus Boston zunächst einmal zugute halten muss, ist, dass auch sie in dieser Saison nicht von Ausfällen verschont geblieben sind. Ähnlich wie eine Vielzahl von Mannschaften, hat die Corona-Pandemie ihre Pläne gehörig durchkreuzt. Superstar Jason Tatum musste aufgrund einer Erkrankung zwei Wochen aussetzen. Zusätzlich verletzte sich Marcus Smart Ende Januar im Spiel gegen die Lakers, ist seither noch nicht wieder zurück auf dem Court und auch Kemba Walker verpasste zum Start der Saison einige Spiele. Nimmt man dann noch hinzu, dass diese Ausfälle fast ausschließlich von Youngstern kompensiert werden mussten, kann das eine erste Erklärung für die schwankenden Leistungen sein. Gleich neun Spieler im aktuellen Kader sind schließlich noch 25 Jahre alt oder jünger. Diese Unerfahrenheit wurde zuletzt gerade zum Ende von Spielen immer wieder deutlich, als falsche Entscheidungen getroffen und enge Spiele noch aus der Hand gegeben wurden. Da mit den drei genannten Spielern außerdem Playmaker ausgefallen sind, die normalerweise die Offensive strukturieren und Würfe kreieren, sind damit auch die stockenden Angriffe etwas besser nachzuvollziehen.

Findet Brad Stevens Lösungen?

Nichtsdestotrotz sind einige der negativen Statistiken auch durch den ein oder anderen Ausfall eines Stars nicht wirklich zu entschuldigen. Eine etwas zähe Offense ist immer noch kein Grund für die erschreckend niedrigen Assistzahlen, die die Mannschaft von Headcoach Brad Stevens regelmäßig abliefert. Mit 25 Assists pro Spiel sind sie aktuell auf Platz 25 ligaweit. Der Ball läuft nicht gut und darauf angesprochen kann Jaylen Brown im Interview nur lange ins Nichts starren bevor er ein „no comment“ heraus bekommt. Kein gutes Zeichen für ein Team, das eigentlich von einem der besten Coaches der Liga eingestellt werden sollte und von dem man erwarten kann, gerade dann, wenn Stars fehlen, Spielzüge aufzuzeichnen, die den Ball laufen lassen bis der offene Schütze gefunden wird.

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Nimmt man dann noch hinzu, dass auch die Defensive nicht mehr dem entspricht, was man von Stevens eigentlich gewohnt ist, kann man tatsächlich anfangen zu hinterfragen, ob er das Maximum aus dem ihm gegeben Roster holt. Zehnter sind die Celtics aktuell im Defensiv-Rating. Das ist nicht schlecht und in den vergangen Jahren haben sich Stevens-Teams mit dem Laufe der Saison auch immer verbessert. Hinter den Erwartungen zurück bleiben sie damit jedoch allemal.

Kemba ist zurück! Oder ..?

Einer, der defensiv wohl nicht wird weiterhelfen können, ist Kemba Walker. Dafür ist der Point Guard in Topform jedoch jederzeit in der Lage die Offense im Alleingang anzukurbeln und als fähiger Ballverteiler auch der Schlüssel, wenn es um das Ballmovement geht. Leider war zuletzt aber auch der sympathische Veteran keine große Hilfe für sein Team. Seit seiner Rückkehr sind die Celtics klar im Abwärtstrend, er selbst legt für ihn enttäuschende 16 Punkte bei 4 Assists auf und trifft seinen Dreier äußerst unregelmäßig. Insgesamt kann er seit seinem Trade vor 1.5 Jahren nur phasenweise die an ihn gerichteten Erwartungen erfüllen. Im Tausch für Terry Rozier kam er damals aus Charlotte und sollte als Vorbild für Tatum und Brown der Leader eines klaren Contenders sein. Angesichts der diesjährigen Leistungen fragt sich der ein oder andere in Boston mittlerweile sicherlich wo das Team stehen würde, wenn man einfach Scary Terry behalten hätte ..

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Die Hoffnung in Kemba sollte man dennoch nicht verlieren. Findet er zu seiner alten Spielweise zurück und trifft seinen Wurf wieder konstant, kann er genau das sein, was dem Team aktuell fehlt. Ein zuverlässiger dritter Scorer (hinter Tatum & Brown), den der Gegner respektieren muss und der seinen beiden Stars Räume schafft. Im Spiel gegen die Washington Wizards schien das zumindest zeitweise schon wieder etwas besser zu funktionieren. Zwar verloren die Celts deutlich, Kemba spielte dennoch ordentlich, legte 25 Punkte auf und traf vier von sieben Dreiern.

Jason Tatum & Jaylen Brown sind All-Stars

Die Gründe 1A und 1B um als Celtics-Fan nicht in Panik zu verfallen sind die bereits angesprochenen Superstars. Mit Jason Tatum und Jaylen Brown steht der im Basketball aktuell am meisten gefragte Spielertyp gleich in doppelter Ausführung im Kader. Junge Flügel, die ihren eigenen Wurf kreieren, das Spiel leiten und dazu auch noch verteidigen können, sind der heilige Gral nach dem alle General Manager suchen. Direkt zwei davon zu haben, die in dieser Spielzeit beide auf All-Star-Niveau agieren und jeweils 26 Punkte scoren, über 40% ihrer Dreier treffen sowie erst 22 bzw. 24 Jahre alt sind, ist ligaweit einmalig. Hätte man vor der Saison gewusst, dass gerade Brown in diesem Maße Punkte erzielen würde – man hätte die Celtics wohl direkt in die Finals prognostiziert. Ganz so einfach scheint es aufgrund des löchrigen Kaders um die beiden J‘s nicht zu werden. Dennoch, ein Team mit solch Potential auf den Flügeln hat eine verheißungsvolle Zukunft vor sich.

Boston Celtics - Tatum & Brown

 

Kann Danny Ainge einen Champion bauen?

Im Prinzip hat GM Danny Ainge eine absolut traumhafte Ausgangsposition. Zwei Topstars stehen mit Tatum & Brown bereits im Kader, die Zukunft ist gesichert. Jetzt ist es an ihm um die beiden herum die Puzzleteile zu finden, die die Celtics zu einem ernsthaften Contender um die NBA Championship machen. Dass er das kann, hat er 2008 bereits bewiesen, als er den Titel mit einer Mannschaft um Paul Pierce, Kevin Garnett, Ray Allen und Rajon Rondo nach Boston holte. Zuletzt hat ihn sein gutes Händchen jedoch etwas verlassen. Viele Experten bezweifeln so beispielsweise, ob es die richtige Entscheidung war in der Off-Season nicht das Angebot der Indiana Pacers für Gordon Hayward anzunehmen. Diese waren bereit sowohl Doug McDermott als auch Center Miles Turner abzugeben, um Hayward in seine Heimat zurückzuholen. Gerade Turner, ein Big Man, der defensiv auf All-NBA-Level agiert und noch dazu offensiv das Spielfeld breit machen kann, würde dem jetzigen Team sehr gut zu Gesicht stehen. Stattdessen spielt Hayward jetzt in Charlotte und die Celtics nennen eine gewaltige Trade Exception ihr eigen. Es scheint nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Zukunft der Boston Celtics daran hängt, wie Ainge diese einzusetzen vermag. „Shooting with size“ ist nach eigener Aussage das, wonach er aktuell sucht. In Orlando wird auf diese Formulierung hin der ein oder andere die Ohren gespitzt haben. Für die Magic ist die Saison quasi gelaufen, Ziel ist der erste Pick in der kommenden Draft. Auf den wiederum hat man bekanntlich die besten Chancen je mieser der eigene Record ist. An der Stelle kommt Nikola Vucevic ins Spiel. Der Center ist mit seinen momentanen Leistungen der Einzige, der seiner Franchise einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Knapp 24 Punkte legt der Mann aus Montenegro in dieser Saison auf, trifft dabei über 43% Dreier und ist somit die Verkörperung von „shooting with size“. In Boston könnte er Entlastung für Tatum & Brown bringen – zumindest offensiv. Sollten die Celtics es schaffen ihn am anderen Ende des Courts in ein funktionierendes Konstrukt zu packen und Drives in die Zone durch starke Verteidigung am Perimeter zu verhindern, könnte er trotz seiner defensiven Schwächen die ideale Lösung sein.

Letzten Endes kann wohl nur die Zeit zeigen, ob Bill Simmons mit seinem panischen Tweet Recht behalten wird. Dass die Celtics kein perfektes Team sind ist offensichtlich. Inwiefern man sich mit Jason Tatum und Jaylen Brown im Kader jedoch ernsthafte Sorgen in Boston machen muss, bleibt abzuwarten. Persönlich rechne ich mit einem Trade für Vucevic, einer deutlich verbesserten Celtics-Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte und einem anschließenden Einzug in die Conference Finals. Für weniger sind Jason & Jaylen einfach zu gut. Inwiefern es in den Eastern Finals dann reicht, um sich das Recht zu erspielen, in den Finals vom Erzrivalen aus Los Angeles gefressen zu werden, bleibt abzuwarten.

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