Run it back?- Philadelphia 76ers Offseason

Run it back?- Philadelphia 76ers Offseason

Die NBA Playoffs bedeuten neben Adrenalin, Superstars, Legacys, Championships, Enttäuschungen, Überraschungen und heißen Diskussionen auch immer noch etwas, wovor sich jeder NBA Fan graut: Die Offseason. In unserer „Run it back?“- Serie möchten wir euch Schritt für Schritt in die spielfreie Zeit begleiten. Dabei beleuchten wir alle 30 Teams und blicken auf deren Status Quo und was dieser für die Draft, die Free Agency , das Coaching, das Front Office und die bereits unter Vertrag stehenden Spieler bedeutet. In dieser Woche schauen wir auf ein Team, welches es nicht geschafft hat den Erwartungen vieler zu entsprechen und sich deshalb vorzeitig aus den Playoffs verabschiedet hat: die Philadelphia 76ers

Situation der Franchise

Die 76ers galten diese Saison als einer der großen Mitfavoriten auf die NBA Championship. Nachdem man eine tolle Regular Season hingelegt hatte (49-23), erhofften sich die Sixers den „Process“ endlich einmal jedem demonstrieren zu können. Daraus wurde allerdings nichts, denn Philly musste sich in den East Semis dem Underdog aus Atlanta, in 7 Spielen, geschlagen geben.

Nun steht man vor vielen ungeklärten Fragen, die Franchise weiß wahrscheinlich selber nicht, wie es weitergehen soll. Aber eines ist klar – „The Process“ ist vorrüber. Nun geht es darum, auf dem Trademarkt und in der Free Agency zuzuschlagen und zu überprüfen, wer sich die nächste Spielzeit das Sixers Jersey überstreifen darf. Vor allem die Trade Gerüchte um Sorgenkind Ben Simmons vergrößern sich immer mehr.

Ob Tobias Harris bleiben wird, ist ebenfalls fraglich. Auch die Trainerfrage rund um Doc Rivers ist noch ungeklärt. Die einzige Konstante in Pennsylvanias größter Stadt scheint Franchise Player und Superstar Center Joel Embiid zu sein. Es gibt einige Gerüchte rund um die polarisierende Franchise aus dem Nordosten der USA aber vor allem stellt sich die Frage, ob die Sixers auch in den nächsten Jahren ein heißer Titelanwärter auf den NBA Titel sein werden. Aufgrund des wahrscheinlich umstrukturierten Rosters ist ein „Run it back“ auszuschließen.

Salary Cap

Das Salary Cap der 76ers lässt es trotz der Dringlichkeit Veränderungen voranzuschreiten nicht zu, dass sie sich in der bevorstehenden Offseason groß verbessern können. Mit Harris, Simmons und Embiid besitzen die Sixers drei Spieler in ihrem Kader, die den Großteil des Cap Spaces einnehmen (ca. 60%). Aufgrund der eher schwierigen Situation Phillys wäre es nur möglich Veterans ans Land zu ziehen, die für das Vet Minimum unterschreiben würden.

Eine weitere Möglichkeit bestehe darin den Rookie of the Year von 2017 in Ben Simmons zu traden. Nach Gerüchten zu Folge soll ein Trade mit den Portland Trail Blazers, die ebenfalls ihr Team umstrukturieren, nicht als unwahrscheinlich gelten. Damian Lillard oder C.J McCollum sollen für Simmons plus einen weiteren Spieler oder Pick gehandelt werden. Ob das so kommen wird, ist schwer abzuschätzen, aber eins steht fest! Die Sixers besitzen, aufgrund es fehlenden Cap Space, kaum Optionen ihr Team grundlegend zu verändern. (Die Sixers liegen mit ca. 37 Millionen in der Luxussteuer). Daher sind sie gezwungen einige ihrer Spieler zu traden, damit sie eine Chance haben, Veränderungen herbeizuführen.

Coaching

In Doc Rivers hatte man sich einen Meistercoach (Boston Celtics 2008) an die Seitenlinie geholt, bei dem man wusste, dass er seinen Job solide ausführen würde. Zwar sorgte Rivers letztes Jahr mit den Clippers für große Kritik an seinem System, allerdings sah es diese Saison so aus, als wäre von diesen Problemen keine Rede mehr. Der Vater von NBA Spieler Austin Rivers war sogar einer der großen Favoriten auf den Titel des Coach of the Years, von daher schien es als würde es mit ihm und den Sixers funktionieren.

Allerdings ist NBA Playoff Basketball doch nochmal etwas anderes. In der Postseason wirkte der Sixers Basketball oftmals ideen- und kreativlos. Zum Großteil sollten die Starspieler die Spiele entschieden und das ist ja auch kein schlechter Gedanke, aber ein Spielsystem oder eine Philosophie sollte schon vorhanden sein, wenn man das Ziel anstrebt, den Titel nach Hause zu bringen. Es wirkte so als hätte Philly nur einen Plan zur Verfügung, der unter allen Umständen klappen sollte, ansonsten würden sie in Probleme geraten. Rivers Aufgabe hätte es sein müssen, das Team noch mehr zu coachen und zu unterstützen, vor allem wenn es mal gerade nicht läuft. Besonders bitter, wenn man in vielen Spielen eigentlich schon als Sieger feststand:

Ob Doc bei den Sixers noch einmal die Chance erhalten wird sich zu beweisen, ist bisher noch fraglich.

Draft

Naja man kann es so sagen, die Draft, dieses Jahr, schaut eher dürftig für Philly aus. Die 76ers besitzen ihren eigenen 28. Pick in der 1. Runde und den 50. Pick in der 2.Runde. Das klingt nicht vielversprechend, weshalb die Franchise aus Pennsylvannia versuchen wird, diese Picks für mögliche Trades zu investieren. Denn Philly befindet sich ganz klar im „Win now“ Modus! Sie können es sich von daher nicht leisten, abzuwarten und zu hoffen, dass ein Jugendspieler aus ders Draft möglicherweise zu einem guten Rollenspieler oder mehr heranreift. Die Sixers werden alles mögliche versuchen, Joel Embiid das bestmöglichste Team an die Seite zu stellen, mit dem man die langersehnte Championship forciert, denn sein Zeitfenster ist auch nicht unbegrenzt.

Was können wir erwarten?

Run it back ist bei Philly eher schwierig! „The Process“ ist vorbei und die Sixers müssen sich versuchen neu aufzustellen. Doch gar nicht so einfach bei der momentanen Cap Situation. Was ist also zu tun? Philly sollte schleunigst zusehen Ben Simmons, für einen Guard der werfen kann (Lillard, McCollum), zu traden.

Selbst bei Tobias Harris sollte man zumindest auf die abgebenden Angebote warten, denn auch für ihn könnte man einen guten Gegenwert erhalten. Man sollte zusehen, dass man um Embiid Spieler ausrichtet, die einen guten Wurf besitzen und nicht dem zonendominanten Center den Platz in der Paint wegnimmt. Lillard wäre hierbei der perfekte Fit für Embiid, auch McCollum würde gut passen. Auch ein Trade für Wizards Star Bradley Beal ist nicht auszuschließen. Wenn es den Sixers gelingen sollte einen dieser Stars für Simmons an Land zu ziehen, dann stehen die Chancen Phillys sehr gut, dass sie auch in der kommenden Saison ein Contender auf die NBA Championship sein werden.

Run it back? – Portland Trail Blazers Offseason