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Real Madrid – eine königliche Saison?

In unserer EuroLeague Preview im September letzten Jahres schrieben wir wörtlich: „Die Königlichen steuern langsam aber sicher auf das Ende einer erfolgreichen Ära zu. Der spanische Kern der Mannschaft hat mittlerweile ein Alter erreicht, mit dem man zwar noch die EuroLeague Playoffs erreicht, nicht aber zu den absoluten Titelfavoriten gehört.“. Gute vier Monate später belehren uns die Madrilenen eines besseren.

Fehlerfrei auf heimischen Parkett

Kaum eine Mannschaft ist in dieser Saison so konstant wie Real Madrid. Die Spanier sind bislang im eigenen Wizink Center noch ungeschlagen. Einzig Olympiacos Piräus kann in dieser Kategorie noch mithalten. Die drei Niederlagen, die man sich also on-the-road abholte, waren in Piräus (74-68), in Kasan (65-58) und im El Classico gegen den FC Barcelona (93-80). In keinem Spiel war man völlig chancenlos und alle drei Niederlagen entstanden gegen Teams auf Playoff-Rängen. Damit unterscheidet man sich von allen anderen EuroLeague Spitzenteams.

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Der spanische Rivale aus Barcelona ging schon zwei Mal mächtig baden. Eine saftige 85-68 Niederlage setzte es für die Jasikevicius-Truppe in Runde acht beim Tabellenzwölften in Tel Aviv oder in Runde 19, als man gegen kriselnde Basken eine 19-Punkte-Niederlage kassierte. Mailand verlor beide Spiele in Deutschland gegen (noch) nicht so starke Münchener wie in der vergangenen Saison und mit einem energielosen Spiel gegen damals starke Berliner. Piräus, die aktuell auf dem dritten Platz stehen, können ihre Heimstärke nicht auf fremde Arenen übertragen. Alle sechs Niederlagen entstanden in der Fremde. Darunter eine 94 zu 80 Niederlage bei Fenerbahçe Istanbul, die ohne Nando de Colo und Jan Vesely auskommen mussten.

Ein Kader der europäischen Extraklasse

Nachdem wir vor der Saison noch Zweifel an der Qualität des Kaders von Real Madrid hatten, stellt sich nun heraus, dass Coach Pablo Laso über einen der tiefsten Kader der EuroLeague verfügt. Pablo Laso schickte in den 18 Spielen bislang gleich zehn Spieler länger als 15 Minuten pro Spiel auf dem Feld. Dabei ist zu beachten, dass sowohl Trey Thompkins (erst 3 Spiele) und Anthony Randolph, die seit Jahren zum Kern der Mannschaft gehören, gerade erst von langwierigen Verletzungen zurückkehren und vermutlich zum festen Teil der Rotation gehören werden.

Auch die Neuzugänge schlagen ein. Allen voran Guerschon Yabusele, der im Sommer den Weg aus der NBA zurück in die EuroLeague gefunden hat. Mit 12,7 Punkten pro Partie ist er Topscorer von Real Madrid und das bei starken Quoten aus dem Feld (62,2% 2P/ 37,5% 3P). Seine starken Leistungen brachten ihm dann prompt eine langfristige Vertragsverlängerung.

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Dann ist da noch der Franzose Vincent Poirier, der zwar schon vergangenen Saison zum Team stoß, aufgrund der Wechselfrist allerdings in keinem EuroLeague Spiel zum Einsatz kam und somit ebenfalls als Neuzugang gewertet werden kann. Poirier ist wohl der stärkste Backup in Europa. In 14 von 17 Spielen kam er von der Bank und liefert dabei auf 36 Minuten gerechnet knapp 15 Punkte und 12 Rebounds auf. Ein Luxus, den sich nur Real Madrid erlauben kann. Adam Hanga kam im Sommer im Prinzip als Tausch für Nicolas Lapprovittola aus Barcelona. Man bereicherte sich um einen der besten 3-And-D Spieler der EuroLeague.

Hinzu kommt eine Neuverpflichtung, welche die Ambitionen von Real Madrid in diesem Jahr manifestiert. Mit Gabriel Deck holte man einen der interessantesten Spieler der vergangenen Jahre zurück aus der NBA. Vor seinem kurzen Stint bei den Oklahoma City Thunder lief Deck bereits für die weiß-goldenen auf. Durch seine Auftritte bei der Basketball-WM in China im Jahr 2019 für Argentinien weckte er sogar das Interesse eines gewissen Mr. Bryant, der sich bei Manu Ginóbili einige Informationen über den Südamerikaner einholte.

Gabriel Deck ist seit dem 19. Januar offiziell zurück bei Real Madrid. Foto: realmadrid.com

Cheatcode Edy Tavares

Eine Personalie, die hier noch gar nicht angeklungen ist, ist Walter „Edy“ Tavares. Um seine Wertschätzung innerhalb der EuroLeague einmal zu illustrieren, sind hier ein paar Ergebnisse der jüngsten Midseason-GM Umfrage: 72,2% halten ihn für den besten Defender dieses Jahres. Randnotiz: Im vergangenen Jahr war er auch auf Platz 1. Kaum verwunderlich ist er ligaspitze in puncto Blocks mit insgesamt 31 in 16 Spielen, was zu knapp zwei Blocks pro Spiel führt. Außerdem steht er mit 16,7% auf Platz drei der Kategorie „Players you would sign“. Einen Vertrag bei Real Madrid hat der 2,20 Meter Hüne noch bis 2024, also keine Sorge Real Fans.

Doch auch in der Offensive ist der Big Man ein zentraler Bestandteil der Madrilenen. Seit seiner Ankunft bei Real Madrid in der Saison 2017/18 hat er seinen Punkteschnitt von Jahr zu Jahr angehoben und ist mit 12,2 Punkten pro Spiel zweitbester Scorer der Spanier nur knapp hinter dem angesprochenen Yabusele. Durch seine Größe und die Physis, die er sich in den letzten Jahren angeeignet hat, ist er, wenn er einmal in der Zone angekommen ist, nur noch durch Fouls zu stoppen. Sein True Shooting von 74,1% ist ebenso Bestwert in der EuroLeague wie seine Two-Point-Percantage von 75,2%. Auch an der Linie, wo er (nur) drei Mal pro Partie steht, sieht man eine kontinuierliche Entwicklung seit 2017. Aktuell liegt er bei 37 Treffern bei 50 Versuchen was solide 74% macht. 2017 waren es noch schwache 62% von der Freiwurflinie.

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Eyes on the Prize

Wenn wir bei der GM-Umfrage bleiben, so sehen wir Real Madrid im Sommer im Final Four. 94,4% aller Teilnehmer sehen sie in dieser Spielzeit unter den vier besten Teams der europäischen Königsklasse. Sind sie ein ernst zu nehmender Contender in dieser Saison? Diese Frage kann man nach etwas mehr als der Hälfte der Saison nur mit einem ja beantworten! Mit der Rückkehr von Gabriel Deck, der Genesung von Randolph und Thompkins, der Dominanz unter den Brettern durch Tavares und Poirier, der Variabilität von Yabusele, sowie der Erfahrung von Veteranen wie Fernandez, Llull, Hanga oder Causeur sollte eine verlängerte Postseason definitiv möglich sein. Die spanischen Hauptstädter können sich außerdem auf das seit Jahren exzellente Coaching von Pablo Laso verlassen, der mit Real bereits die EuroLeague gewann und somit das ein oder andere Ass im Ärmel haben sollte. Real Fans können sich also berechtigte Hoffnung auf den ersten EuroLeague Titel seit 2018 machen. Bislang verläuft die Saison äußerst königlich. Die Chancen, dass man sich am 29. Mai auch die Krone aufsetzt, stehen in diesem Jahr so gut wie lange nicht mehr. Vielleicht schreiben wir dann in der nächsten EuroLeague Preview nicht mehr vom alternden Schwergewicht, sondern vom Titelverteidiger.

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