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Kann Mo Wagner den Celtics helfen?

Kann Mo Wagner den Celtics helfen?

Am Tag der Trading Deadline wurde Moritz Wagner etwas überraschend von den Washington Wizards über einen minimalen Zwischenstopp bei den Chicago Bulls zu den Boston Celtics getradet. Im Gegenzug ging Daniel Theis nach Chicago. Doch kann der 23-jährige Wagner den Boston Celtics weiterhelfen? Und wenn ja wie? Der Berliner Center, der auch auf der Power Forward Position zum Einsatz kommt, bringt in seinem mittlerweile dritten NBA-Jahr den ein oder anderen Skill mit. Natürlich dürfte klar sein, dass Wagners Rolle in Boston erst mal nicht die Größte sein wird – bei Mitspielern wie Jayson Tatum, Jaylen Brown und der Konkurrenz auf der großen Position in Robert ‚Timelord’ Williams und Tristan Thompson. Dennoch hat Wagner das Potenzial, den Celtics weiterzuhelfen.

Wagners Leistungen bei den Washington Wizards

Um zu analysieren, was Wagner kann, schauen wir zunächst einmal auf seine Zeit in Washington. Dort stand der 2,11 Meter Mann vor seinem Trade 13 Mal in der Starting Five und machte insgesamt 25 Spiele, in denen er im Schnitt 15 Minuten auf dem Parkett verbrachte. Er traf 48,9% seiner Field Goals pro Spiel und probierte es im Schnitt 4,9 Mal. Zum Vergleich, in seinen bisherigen sieben Einsätzen für Boston, in denen er 7,7 Minuten spielte, hatte er im Schnitt 1,9 Versuche. Von Downtown geht bei Wagner nicht sehr viel – sein Karrierehöchstwert an Versuchen liegt bei 1,8, bei Boston sind es 0,9. Sein Dreier fällt zu 31,3%, was kein guter Wert für sein Spielerprofil ist.

Noch ein paar Daten zu Wagner: er trifft 77,8% seiner Freiwürfe und hat einen Effective Field Goal Wert von 54,4% und ein Player Efficiency Rating von 13,7, was unterdurchschnittlich ist – wie ihr spätestens seit unserem Artikel dazu wisst. Er macht im Schnitt 5,9 Punkte und verteilt 1,2 Assits bei 2,8 Rebounds pro Game.

Wagner könnte den Celtics offensiv wohl gerade dann helfen kann, wenn er sich häufiger traut, von Downtown zu werfen, um mehr Spacing zu generieren und Spielern wie Tatum und Brown mehr Platz für ihre Drives zu geben. Seine Usage bei den Celtics liegt bei 15,9% und dürfte mit Hinblick auf die Stars und die Konkurrenz auf seiner Position nicht mehr drastisch steigen und auch sein Overall Box Plus Minus ist aktuell erschreckend tief bei -10,2. Das heißt, die Celtics kassieren mit Wagner auf 100 Possesions bezogen 10 Punkte mehr als ohne ihn auf dem Parkett.

Seine Defense ist eigentlich nicht schlecht und auch ein Punkt, womit Mo den Celtics helfen kann, seine Athletik ist solide. Ein kleines Manko ist, dass Wagner kaum Würfe blockt. Bei den Celtics bislang sogar noch keinen einzigen und auch in der Vergangenheit ist er nicht als Shotblocker in Erscheinung getreten. Er muss sich also auf andere Weise in die Rotation spielen. Probleme hat Wagner vor allem bei Gegenspielern, die ihm athletisch überlegen sind.

Ein großer Punkt, an dem er außerdem noch arbeiten muss, ist sein Rebounding. Das ist ist auch aufgrund seiner begrenzten Minuten bei den Celtics noch nicht gut genug, mit gerade einmal 2,4 Abprallern pro Spiel. Bei seinem alten Team lag sein Wert insgesamt bei 2,9. Natürlich fehlt dem Deutschen auch noch ein wenig die Konstanz, aber die könnte mit der Zeit und der wachsenden Erfahrung durchaus noch einkehren. Wie man sieht muss er sich in einigen Bereichen verbessern, aber mit 23 Jahren hat Wagner seine goldenen Jahre noch vor sich.

Besteht Moe den ‚Eye-Test‘?

Nachdem wir nun auf die statistische Theorie geschaut haben, schauen wir mal, wie das ganze im Bildmaterial aussieht. Dazu analysieren wir, was in den folgenden Szenen zu sehen ist und was man daraus schlussfolgern kann.

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In dieser Szene sieht man, was Wagner macht, wenn er frei an der Dreierlinie steht, denn sein Wurf ist sein Trumpf.  Es ist das oben genannte Spacing, das er bringen könnte, wenn er sich öfter trauen würde. Denn wenn wir uns gleich ein paar Ball Movements Clips der Celtics ansehen, erkennen wir, dass der Big oft an der Dreierlinie oder der Nähe davon landet und dann Richtung Korb cuttet oder einen Block stellt beziehungsweise seinen Verteidiger aus der Zone rauszieht. Je häufiger Wagner von Downtown wirft und seine Quote zukünftig steigert, desto ernster müssen ihn Defenses nehmen.

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Als Beispiel picken wir uns direkt die erste Szene raus und schauen sie uns etwas genauer an. Was passiert dort und wie kann Wagner dort mitspielen? Der Angriff startet und kein Celtics-Spieler steht weiter als zwei Schritte von der Dreierlinie entfernt, dadurch stehen die Defender auch dementsprechend hoch. Es wird ein Screen erst angetäuscht, ehe der Big dann wirklich einen Ballscreen für Tatum stellt, welcher dann auch den Ball erhält. Wieder sind alle Spieler am äußeren Rand des Spielfeldes unterwegs und die Mitte ist relativ frei. Das realisiert der Bostoner Big Man und täuscht einen weiteren Screen für Tatum an, ehe er blitzschnell in die völlig offene Mitte cuttet, angespielt wird und ein easy bucket eintütet. Den Basketball IQ für solche Plays dürfte Mo Wagner haben und mit entsprechendem Shooting, könnte man sich eigentlich sicher sein, dass sein Gegenspieler sich aus der Zone locken lässt. Wenn Wagner dann die richtigen Reads macht und klug cuttet, könnte man dieses Play eins zu eins so mit ihm laufen, denn Screens stellen kann der Deutsche ebenfalls.

Am Ring hat Wagner einen gutes Finishing und auch seine gute Field Goal Quote (60% 2PFG in seiner Karriere) erkennt man im Tape wieder. Schaut euch als Beispiel einfach mal seine 17 Punkte gegen die Nets am 31.1.2021 an – damals noch in Washington.

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Man sieht, um das gute Finishing noch einmal hervor zu heben, dass er auch gegen viel Kontakt in der Lage ist, den Ball im Korb unterzubringen und den ein oder anderen leicht verdienten And-One Freiwurf einzusammeln. Ein Vorteil, den Wagner in Richtung Rim mitbringt, ist sein sehr schneller erster Schritt, mit dem er oft einen guten Vorsprung herausholen kann, der ihn beim Vollenden seiner Aktionen hilft.

Fazit

Zusammengefasst hat Mo Wagner noch ein paar Baustellen offensiv wie defensiv, aber wenn er weiter ein paar Schritte in die richtige Richtung macht sprich hochprozentigeres Shooting, mehr Rebounding und konstantere Defense gegen starke Athleten, wird er den Celtics von der Bank aus definitiv helfen können. Die nötigen Grundsteine hat er, er muss sie nur weiter verbessern und an sich arbeiten. Schafft er das, wird es spannend sein den Berliner langfristig in Boston zu beobachten.

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